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Potsdam-Mittelmark: Flüchtlinge kommen nach Stahnsdorf Kreis will Asylheim im Gewerbegebiet eröffnen

Stahnsdorf - Sie wurden bedroht, gefoltert, vertrieben, waren auf der Flucht und sollen nun in Stahnsdorf eine neue Bleibe finden: Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will im Gewerbegebiet Greenpark an der Ruhlsdorfer Straße eine weiteres Asylbewerberheim eröffnen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Landratsamtes hervor.

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Stahnsdorf - Sie wurden bedroht, gefoltert, vertrieben, waren auf der Flucht und sollen nun in Stahnsdorf eine neue Bleibe finden: Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will im Gewerbegebiet Greenpark an der Ruhlsdorfer Straße eine weiteres Asylbewerberheim eröffnen. Das geht aus einer aktuellen Pressemitteilung des Landratsamtes hervor. Es wäre das zweite sogenannte Übergangsheim, das in der Region Teltow entsteht.

Wie berichtet hatte der Kreis vor einem Jahr in der Teltower Iserstraße einen sanierten Fünfgeschosser und ein weiteres Nebengebäude an der Kreuzung zur Warthestraße angemietet. Dort wurden 232 Flüchtlinge aus Ländern wie dem Iran, Pakistan, Kenia oder dem Tschad einquartiert. Einige Flüchtlinge hatten ihre Kinder mitgebracht, die nun Kitas und Schulen in der Stadt besuchen.

Wie viele Asylbewerber in Stahnsdorf untergebracht werden sollen, ist noch unklar. Erst am kommenden Mittwoch will das Landratsamt weitere Details nennen, sagte Sprecherin Andrea Metzler gegenüber den PNN. Asylbewerber werden in Brandenburg nach einer vorgegebenen Quote auf die Landkreise verteilt. Im vergangenen Jahr hätte der Kreis rund 276 Flüchtlinge aufnehmen sollen, die Quote konnte jedoch nicht ganz erfüllt werden. Wie viele Flüchtlinge der Landkreis in diesem Jahr aufnehmen soll, ist noch nicht entschieden. „Wir gehen davon aus, dass es rund 300 Asylsuchende sein werden“, so Metzler. Einige von ihnen sollen nach Stahnsdorf kommen.

Möglich scheint, dass die Asylbewerber in Wohnblöcke gegenüber des seit Jahren leer stehenden Obi-Baumarktes auf dem Stahnsdorfer Green-Park-Gelände ziehen könnten. Dort ist an der Ruhlsdorfer Straße im vergangenen Jahr ein Plattenbau, in dem früher Berufsschüler untergebracht waren, entkernt und saniert worden. Parallel dazu sollte auch ein benachbarter, dreigeschossiger Plattenbau umgebaut werden. Rund 200 000 Euro hatten die Eigner des Gewerbeparks nach eigenen Angaben in die Sanierung investiert.

Das Stahnsdorfer Asylbewerberheim wäre die vierte Einrichtung dieser Art im Landkreis. So sind in Beelitz-Heilstätten derzeit 38 Flüchtlinge in einem Heim untergebracht, in Bad Belzig 100 weitere. In Teltow, dem größten Standort, sind es mittlerweile 232 Flüchtlinge. Wie lange die Asylsuchenden in den Heimen bleiben, sei unterschiedlich, sagte Metzler. Einige Anträge würden schnell angenommen oder abgewiesen, andere dauerten Jahre. Werden die Flüchtlinge dauerhaft aufgenommen, wird ihnen eine Wohnung zugeteilt. Tobias Reichelt

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