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Potsdam-Mittelmark: Förderschule Sankt Norbert nach Sanierung eingeweiht

Kinder und Jugendliche gaben einen Einblick in den Unterrichtsalltag

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Michendorf - Der Kontakt zur Außenwelt wird in der Förderschule St. Norbert groß geschrieben: Mit den Michendorfer Vereinen und Schulen werden gemeinsame Feste veranstaltet, im Rathaus stellen die Schüler selbst gemalte Bilder aus. Mit dem Potsdamer Helmholtz-Gymnasium läuft seit mehreren Jahren eine enge Zusammenarbeit: Regelmäßig besuchen Siebtklässler aus der Landeshauptstadt die Einrichtung für geistig und mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche. Entsprechend lang war die Gästeliste, als jetzt das Schulgebäude am Wolkenberg nach mehrmonatiger Sanierung eröffnet wurde.

Einiges hat sich hier seit dem Sommer getan: Die Außenwände des Flachbaus sind neu gestrichen worden – bislang zierten selbst gesprayte Graffiti die Wände – und auch die Unterrichtsräume haben eine Erneuerungskur erfahren. Der alte Bodenbelag aus DDR-Zeiten wurde entfernt und durch Fließen im Flur und Teppiche ersetzt. Das alte Telefonzentrale am Eingang musste ebenfalls weichen. Insgesamt 50000 Euro sind investiert worden, berichtete Inis Wunder, stellvertretende Leiterin des Norberthauses.

17 Schüler besuchen hier den Unterricht, der sich in einigen Punkten von dem in herkömmlichen Schulen unterscheidet. So gibt es zum Beispiel einen Raum, der von sogenanntem Schwarzlicht beleuchtet werden kann. Dort sollen die Schüler ihre Sinne schärfen. Zudem bildet der christliche Glaube einen wesentlichen Eckpunkt im Schulalltag. Es gibt Andachten und regelmäßige Feiern entsprechend dem Kirchenkalender. Die Schüler sind darüber hinaus sportlich aktiv. Reinhard Krug, Vorsitzender des Allgemeinen Sportvereins Michendorf, berichtete bei der Einweihungsfeier, wie vor einigen Jahren die Behinderten-Sportgruppe aufgebaut wurde. Der heutige Trainer hatte Lehrgänge besucht und bietet seitdem einmal pro Woche Turnen für die Norbertschüler an. Viele von ihnen sind auch im hiesigen Kegelclub „Purzelmann“ engagiert.

„Wir würden gern noch weitere Schüler aus der Region aufnehmen“, sagte Inis Wunder. Platz ist in dem großen Schulhaus noch reichlich vorhanden. Die Schüler werden morgens abgeholt und nach Michendorf gefahren, wo um 8 Uhr der Unterricht beginnt. Danach, ab 15 Uhr, ist auch die Betreuung im Hort bis zum frühen Abend möglich. Neben Mathe, Deutsch und Musik lernen die Kinder und Jugendlichen, mit ihren Händen zu arbeiten. Werken steht auf dem Stundenplan ebenso wie Flechten und kreatives Gestalten. In den Behindertenwerkstätten in Potsdam können Praktika absolviert werden. Ziel der Förderschule St. Norbert ist, dass die Absolventen für ihr späteres – möglicherweise sogar relativ selbstständiges – Leben die Grundlagen mit auf den Weg bekommen. Viele Norbertschüler kommen später in einer der Behindertenwerkstätten in der Region unter. Thomas Lähns

www.haus-sankt-norbert.de

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