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Potsdam-Mittelmark: Freie Kulturarbeit im Zentrum

Mittelmärkischer Kulturplan verabschiedet / Themenschwerpunkte für Museumsstandorte geplant

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Potsdam-Mittelmark - Freie Kulturarbeit und bürgerschaftliches Engagement stehen im Zentrum des mittelmärkischen Kulturentwicklungsplanes bis zum Jahr 2013. Nach langwieriger Diskussion wurde er jetzt einstimmig vom Kreistag verabschiedet. Aus der Kreiskasse werden entsprechende Projekte künftig jährlich mit 300 000 statt bisher 200 000 Euro gefördert.

Mit dieser Erhöhung würde die Kulturförderung pro Einwohner jetzt bei einem akzeptablen Wert von etwa 1,50 Euro liegen, erklärte der zuständige Fachbereichsleiter Thomas Schulz. Über die Verteilung der Fördermittel soll jährlich in Absprache mit dem Kreistagsausschuss für Soziales und Bildung entschieden werden. Gefördert werden neben den kreislichen Kultureinrichtungen vorrangig öffentliche Programme und Projekte von Vereinen, Künstler, Kulturgruppen und Initiativen. Bedingung ist, dass sie ohne die finanzielle Unterstützung des Landkreises nicht oder nur eingeschränkt realisiert werden könnten. Unterstützt werden sollen besonders die Zentralisierung von Kulturstandorten sowie das Schaffen von Netzwerken. Zudem will der Landkreis als Koordinator die Akteure dazu ermuntern, „regionale Kulturbeiräte“ zu gründen, Ressourcen zu bündeln sowie ein gemeinsames kulturelles und touristisches Marketing zu entwickeln.

Ein wichtiger Punkt im Kulturplan ist die inhaltliche Neuordnung der zahlreichen Museen des Landkreises. Ausgewählte Standorte sollen als Zentren für bestimmte Themen stehen. Dazu gibt es erste Überlegungen des Landratsamtes und des Landesmuseumsverbandes. Gedacht ist an Werder als Obstgarten von Berlin, Belzig als Ausgangspunkt für eine Burgen- und Schlössertour und Teltow als Zentrum einer Industrieregion mit Geschichte. Vorgesehen ist, entsprechende Museumsentwicklungskonzeptionen zu erarbeiten. Als Modellprojekt wird erstmals das Kossätenhaus in der Schwielowseegemeinde Ferch bei dieser konzeptionellen Arbeit vom Landratsamt begleitet. Wie berichtet, soll im sanierten Kossätenhaus am 25. Juli dieses Jahres ein Museum der Alten Havelländischen Maler eröffnet werden.

Zudem soll in Potsdam-Mittelmark das Modellprojekt „Qualitätsmanagement für unsere Museen“ fortgesetzt werden. Um deren ehrenamtliche Mitarbeiter zu schulen, wurde in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule und dem Landesmuseumsverband eine spezielle Qualifizierungsreihe entwickelt.

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Zahl der mittelmärkischen Museen mehr als verdoppelt. Im aktuellen Kulturkalender des Landkreises werden 45 Museen vorgestellt – alphabetisch geordnet von der Alten Brennerei Golzow bis zur Zweiradausstellung in Werders Havelauen. Im Jahr 2000 waren im Landkreis lediglich 21 Museen registriert. Hagen Ludwig

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