
© A. Klaer
Kreisstraße zwischen Caputh und Ferch: Früher fertig als geplant
Die Kreisstraße zwischen Caputh und Ferch wird am 3. Oktober nach der Vollsperrung freigegeben. Vier Wochen eher als geplant.
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Schwielowsee - Es gibt sie noch: Baustellen, die früher als geplant fertig werden. Ab dem 3. Oktober kann die Kreisstraße zwischen Caputh und Ferch wieder befahren werden, vier Wochen eher als ursprünglich vorgesehen. Das bestätigte Michael Hollax vom Kreisstraßenbetrieb am gestrigen Mittwoch den PNN.
„Durch die gute Vorbereitung sowie die Zusammenarbeit der Baufirma, der Bauüberwachung, des Planungsbüros und des Landkreises können wir die Straße eher für den Verkehr freigeben“, so der Sachbearbeiter. Die Kreisstraße war seit dem 2. Februar voll gesperrt. Sie wurde komplett erneuert und stellenweise verbreitert.
Über jeden Tag glücklich, den die Straße früher fertig ist
Um an der Seeseite nicht alle Bäume fällen zu müssen, sind mehrere Engstellen entstanden, an denen Autos auf Gegenverkehr warten müssen. An zwei Stellen mussten für die Fahrbahnverbreiterung auf knapp sechs Meter bewaldete Hänge abgetragen werden. Statt der geplanten Spundwände wurden die Hänge mit Gabionen abgesichert: Das sind mit Steinen gefüllte, bis zu einen Meter dicke Edelstahlgitter. „Für Spundwände hätten wir größere Maschinen einsetzen müssen, die Baufirma hat uns dann die Gabionen vorgeschlagen“, so Hollax. Dadurch sei der Straßenbau aber auch etwas teurer geworden, insgesamt hat der Kreis 1,8 Millionen Euro investiert.
In Schwielowsee sei man über jeden Tag glücklich, den die Straße früher als geplant eröffnen kann, so Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU). „Besonders wichtig ist uns, dass wir zum Fahrradsonntag am 20. September die Straße schon einmal vorab wieder benutzen dürfen.“ Für das Event, bei dem jährlich mehrere Hundert Teilnehmer rund um den Schwielowsee radeln, richtet der Kreis die Straße nach eigenen Angaben schon einmal verkehrssicher her.
Kaum ein Radfahrer fuhr Umleitung durch den Wald
Während der Bauarbeiten war auch der besonders bei Touristen beliebte Radweg entlang des Schielowseeufers gesperrt, er wird in den nächsten Tagen noch durchgehend asphaltiert. Landkreis und Gemeinde haben eine Umleitung durch den Wald eingerichtet. „Nach unseren Beobachtungen sind aber fast alle Radfahrer durch die Baustelle gefahren statt durch den Wald“, so Michael Hollax. Dabei sei es oft zu gefährlichen Situationen gekommen: Ein Radler wäre fast von einem sich drehenden Bagger getroffen worden, neben einem anderen schlug ein trockener Ast bei Schneidarbeiten auf. „Wir können froh sein, dass niemand verunfallt ist. Das ist nur den Mitarbeitern der Baufirma zu verdanken“, so Michael Hollax.
Auch einige Auto- und Motorradfahrer seien in die Baustelle gefahren und mussten dort wenden. Ansonsten ist der Kreisstraßenbetrieb aber mit dem Verlauf der Bauarbeiten zufrieden. Für Schulbusse konnte kurz vor der Baustelle eine Wendeschleife eingerichtet werden, da der Busverkehr zwischen Caputh und Ferch unterbrochen war. Fahrgäste aus Ferch mussten mit einer neu geschaffenen Buslinie zum Bahnhof Ferch-Lienewitz, um dort in die Regionalbahn nach Caputh und Potsdam umzusteigen. „Wir waren mit dieser Lösung während der Bauarbeiten sehr zufrieden, obwohl wir den Fahrplan zwischenzeitlich noch einmal wegen Bauarbeiten bei der Bahn ändern mussten“, sagt die Sprecherin der Beelitzer Busgesellschaft, Ulrike Rehberg. Ab Oktober gelte dann wieder der normale Fahrplan.
Neue Busverbindung zwischen Ferch und Werder erhalten?
Neu während der Bauarbeiten war eine Busverbindung von Ferch nach Werder (Havel) zur Holländer Mühle und teilweise weiter ins Strengfeld. Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) würde die Verbindung gern erhalten, damit die Fercher besser zum Einkaufen und zu den weiterführenden Schulen nach Werder kommen. „Wir sind noch dabei, die Verbindung auszuwerten“, so Rehberg. Ob genügend Fahrgäste in die Busse gestiegen sind, um sie weiterhin fahren zu lassen, ist demnach unklar.
Wieder fahren soll ab April an Wochenenden alle zwei Stunden der Bus rund um den Schwielowsee bis zum Werderaner Bahnhof. Die Verbindung, die besonders von Touristen genutzt wird, musste wegen der Bauarbeiten ausfallen.
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