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Potsdam-Mittelmark: Für den Klimaschutz und gegen Diabetes

Bis zum Herbst sollen die Umbauarbeiten des Teltower Gesundheitszentrums abgeschlossen sein

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Teltow - Bauarbeiten für den Klimaschutz und gegen Krankheiten wie Diabetes, Krebs oder Demenz. Dass das zusammengeht, versucht Ute Juul seit ihrem Amtsantritt als Chefin im Teltower Gesundheitszentrum zu beweisen. Spätestens bis September sollen die umfangreichen Baumaßnahmen an der alten Poliklinik an der Potsdamer Straße abgeschlossen sein, zusätzliche Angebote sowohl Patienten als auch Ärzte ins Gesundheitszentrum locken und zudem die größte und erste Fassaden-Photovoltaikanlage des Landkreises am Gebäude umweltfreundlichen Strom erzeugen.

„Damit haben wir unseren Wettbewerbsnachteil, den Sanierungsrückstand beseitigt“, erklärt Juul mit Blick auf die nahe Konkurrenz auf der anderen Straßenseite. Mit günstigen Mietpreisen und dem Vorteil der frisch renovierten Räume hatte der Vermieter des Bürokomplexes auf der anderen Seite der Potsdamer Straße versucht, Ärzte aus dem Gesundheitszentrum zu werben – zum Teil mit Erfolg. „Konkurrenz belebt das Geschäft“, gibt sich Ute Juul jedoch sportlich. Bereits im April konnte sie eine neue Allgemeinärztin in ihrem Haus begrüßen. „So viel höher sind unsere Mietpreise gar nicht“, sagt die Zentrumschefin.

Schon jetzt können die 20 Ärzte des Hauses den Blick durch die neuen Fenster genießen – der kann auch bald auf den neu gestalteten Vorplatz an der Potsdamer Straße fallen. Spätestens im Herbst sollen die störenden Baugerüste den neuen gelben und roten Fassadensteinen gewichen sein. Mit einem veränderten Zugangsbereich zum Gebäude soll von dort aus auch den weniger ortskundigen Patienten der Eingang zum Haus gewiesen werden, so Juul. Schließlich kenne nicht jeder die alte Poliklinik mit ihren versteckten Eingängen abseits der Hauptstraße.

Doch wichtiger als die äußerlichen Veränderungen sind die im Inneren: „Wir wollen mehr medizinische Inhalte anbieten“, erklärt die Geschäftsführerin, „wir sind ein Haus der Gesundheit. Mit möglichst kurzen Wegen möchten wir ein breites Angebot abdecken.“ In den nächsten Jahren will sich das Gesundheitszentrum auf den Bereich der Diabetes- und Krebsbekämpfung spezialisieren. So sucht Juul derzeit noch nach einem Friseur, der sich einfühlsam und mit einem besonderen Angebot um Patienten kümmern kann, die mit der Chemotherapie gegen Krebs behandelt werden. Auch spezielle Ausbildungskurse zum Umgang mit Demenzkranken bietet das Gesundheitszentrum seit September für Krankenschwestern wie auch Privatpersonen an, die zu Hause ihre Angehörige pflegen.

Insgesamt investierte die gemeinnützige GmbH zwei Millionen Euro in die Umbaumaßnahmen der 1978 gebauten Poliklinik. Ute Juul ist froh, dass Anfang Januar endlich die Bauarbeiter anrücken konnten, nachdem der Hauptgesellschafter, das evangelische Diakonissenhaus, das für den Umbau notwendige Darlehen sicherte. Noch knapp 800 Quadratmeter Mietfläche stehen im Gesundheitszentrum frei, die Geschäftsführerin Juul am liebsten an einen Psychotherapeuten oder HNO-Arzt vergeben würde. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten im Herbst sehe sie dafür beste Chancen. Dann will Ute Juul sich auch mit einer Feier im neu gestalteten Innenhof des Gesundheitszentrums bei allen baugeplagten Ärzten, Angestellten und Patienten für ihre Geduld bedanken. Tobias Reichelt

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