Potsdam-Mittelmark: Für Erhalt des RB 33 bis nach Wannsee
Konsens im Parteienspektrum und bei den Gemeinden entlang der Strecke
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Potsdam-Mittelmark - Gegen die geplante Abbestellung der Regionalbahnlinie 33 zwischen Berlin-Wannsee und Michendorf durch die Landesregierung hat sich jetzt auch der Bundestagsabgeordnete und brandenburgische Landesvorsitzende der FDP, Heinz Lanfermann, ausgesprochen. Wie berichtet, soll der RB 33 künftig nur noch im Zweistundentakt zwischen Jüterbog und Michendorf fahren. Einen entsprechenden Vorschlag hat das Infrastrukturministerium in Reaktion auf die drastische Kürzung von Bundesmitteln für den Öffentlichen Personennahverkehr vorgelegt.
Lanfermann nannte diesen Plan „unsinnig“. Bahnkunden müssten dann in Michendorf in den überlasteten RE 7 umsteigen, obwohl in Berlin-Wannsee eine wesentlich bessere Anbindung, z.B. an die S-Bahnlinie 1 und 7 sowie den Regionalexpress der Linie 1 existiere. Das Bahnangebot werde umständlicher und ineffektiver. Zudem laufe diese Streckenausdünnung auch dem wirtschaftlichen und demografischen Entwicklungspotential der Region zuwider, so der FDP-Politiker. Die Kürzung des Bahnangebots widerspreche der eigenen Förderstrategie der Landesregierung. Statt zu kürzen seien eine Steigerung der Effizienz im Schienenpersonennahverkehr durch mehr Wettbewerb notwendig, betonte Lanfermann. Ähnlich hatten sich zuvor bereits Vertreter andere Parteien geäußert. Sowohl die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Funck als auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein haben vorgeschlagen, den RB 33 zumindest im Berufsverkehr weiter nach Berlin fahren zu lassen. Die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior erklärte, ein Halbstundentakt zwischen Michendorf und der Bundeshauptstadt sei unverzichtbar.
Einstimmig ist auch der Protest der Gemeinden entlang der Strecke (PNN berichteten). In einem aktuellen Schreiben an Infrastrukturminister Frank Szymanski (SPD) fordert der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) einen RB 33 im Ein-Stunden-Takt, der zumindest in Zeiten des Schüler- und Berufsverkehrs durchgängig zwischen Jüterbog und Wannsee verkehrt. Sollte außerhalb dieser Zeiten ein Umsteigen in Michendorf notwendig sein, müssten ein optimaler Anschluss auf dem gleichen Bahnsteig sowie eine Kapazitätserweiterung der RE 7 gewährleistet werden. Ebenso sei eine Anbindung Seddins an den RB33 wichtig. „Die bisher zur Modernisierung der Strecke investierten 30 Millionen Euro dürfen nicht umsonst gewesen sein“, betont Wardin. Hagen Ludwig
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