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Potsdam-Mittelmark: Gedanklich und kulinarisch um die Welt

Styroportempel, Favelas und Curry-Hühnchen: Schüler-Projektwoche in Kleinmachnow

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Styroportempel, Favelas und Curry-Hühnchen: Schüler-Projektwoche in Kleinmachnow Kleinmachnow – Es duftet nach Morgenland in der Maxim-Gorki-Gesamtschule. Gerüche von Anis, Nelken und Zimt verströmen über alle Stockwerke, man braucht nur der Nase zu folgen, um dann vor einem Schild zu landen, dass zu Curry-Hühnchen mit gebackenen Kokosbananen lockt. Mit dem Duftgeheimnis Curry hat sich das Asia-Kochteam in der Projekt-Woche beschäftigt, die sich den „Kulturen der Kontinente“ widmete. Voraussetzung für dieses Projekt war Spaß am Kochen und Kreativität. Denn kreativ müssen Köche in Fernost sein, unter denen es wahre Curry-Komponisten gibt. Das goldgelbe Pulver kennen die meisten, nur wenige wissen aber, dass es aus Kurkuma, Ingwer, Anis, Safran, Pfeffer, Nelken, Piment, Mohn, Mandeln, Zimt und anderen Gewürzen besteht. Rund um den Globus ging die gedankliche Reise der 30 Projektgruppen, die Geschichte und Bräuche anderer Völker erkundeten, und viele waren dabei auf den Geschmack gekommen. Auch die Frankreich-Gruppe hatte Quiche gebacken und Clafoutis, eine Eierspeise mit Kirschen. Muscheln mit Pommes ist Leonhardts französisches Lieblingsessen, das er im Sommer in Montpellier kennen lernte. Auch seine französischen Sprachkenntnisse nutzten dem 15-Jährigen. Dass Französisch auch in Kanada, Vietnam und Afrika gesprochen wird, lernten die Schüler ebenfalls in der Projektwoche. Nicht nur Fotos brachte Hanna von ihrer Brasilienreise mit, sondern berichtete zugleich, wie die Leute in den Favelas leben, den Slums rings um die Städte. Die Schülerin begleitete im Sommer eine Reisegruppe der evangelischen Gemeinde, die ein Schulprojekt fördert und erfuhr dabei, dass es in Brasilien über 7 Millionen Straßenkinder gibt. Am meisten bestürzt waren sie und ihre Mitschüler, dass einige Familien so arm sind, dass sie ihre Kinder verkaufen, um zu überleben. Afrikanische Stämme hieß das Thema einer anderen Projektgruppe, die das Berliner Museum für Völkerkunde besuchte. Die Lebensweise der fünf Hauptstämme interessierte die Schüler, ebenso die geheimnisvollen Masken, die sie zu eigenen Kreationen anregten. Masken stehen in Afrika allein den Männern zu, sind Zeichen von Macht und Stärke. Auch für bestimmte Rituale sind sie unabdingbar, ebenso wie Buschtrommeln. Conrad brachte deshalb seine Massai-Trommel aus Ziegenhaut mit, die er auf einer Keniareise erworben hatte. Olivers Trommel ist ein Urlaubsandenken aus Marokko. Skulpturen, Masken und Opferschalen fertigte auch eine Gruppe, die sich mit der Kunst der Mayas beschäftigte. Fasziniert waren sie besonders von den Tempelpyramiden, die einige Schüler aus Pappe und Styropor nachbauten. Über Buddhismus informierten sich einige Schüler in Berlin-Frohnau, wo seit 1924 das erste buddhistische Zentrum Europas steht. Ein Mönch aus Sri Lanka erklärte ihnen, wie man meditiert. Mit Räucherstäbchen, Lichterketten und großen Tüchern vor den Fenstern schufen sie sich einen Entspannungsraum. Und viele wünschten sich so eine Oase auch für normale Schultage. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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