zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Gedenken an Flugzeugabsturz in den Glindower See

Zweirad- und Technikmuseum erinnert an Schrecken des Krieges

Stand:

Zweirad- und Technikmuseum erinnert an Schrecken des Krieges Werder-Glindow. Es war genau vor 60 Jahren, am 6. März1944, als Augenzeugen gegen 13.45 Uhr einen viermotorigen Bomber vom Typ B 24 „Liberator“ brennend über Werder in Richtung Glindow fliegen sahen. Nur fünf Minuten später gab es eine heftige Explosion, und der amerikanische Bomber stürzte in den Glindower See. Erst 1999 gelang es, mit viel Geschick und Mühe drei Motoren dieses Flugzeugs vom Grund des Glindower Sees zu bergen. Einer dieser Motoren vom Typ Pratt & Whitney steht nun als Denkmal im Werderaner Zweiradmuseum in den Havelauen, flankiert von zahlreichen Berichten und Fotos. Museumsleiterin Rosemarie Jordan versteht diese Exponate als Mahnung und wünscht sich, dass anlässlich des Jahrestages viele Gäste zum Gedenken angeregt werden. Geöffnet ist das Museum in den Havelauen am kommenden Sonntag, 7. März, von 10 bis 16 Uhr. Die in den Glindower See abgestürzte Maschine gehörte zu einer Flotte von 1200 Bombern, die am 6. März den größten Tagesangriff auf Berlin und die angrenzenden Industriegebiete flogen. Etwa 130 Maschinen davon erschienen über der Potsdamer Region und wurden dort von schwerem Flakfeuer und heftigen Gegenangriffen deutscher Jäger empfangen. Bevor die genannte B 24 in den See stürzte, sahen Augenzeugen, wie einige Besatzungsmitglieder aus der Maschine heraus geschleudert wurden. Nur zwei der insgesamt zehn Besatzungsmitglieder konnten sich so retten. Für sieben von den acht getöteten Besatzungsmitgliedern war der Angriff auf Berlin der erste Einsatz. Pilot Rogers landete nach seinem Absprung schwer verletzt auf einem Ackerstück bei Petzow. Dort wurde er aufgegriffen, und nach Verhören durch Angehörige des Flugplatzes Werder kam er in das Luftwaffenlazarett Berlin-Reinickendorf. Dort verlor er bei einer Notoperation ein Bein, und nach seiner Genesung konnte er noch vor Kriegsende im Austausch gegen deutsche Piloten nach Amerika zurück kehren. Der zweite Überlebende, Copilot Proteau, kam ein Jahr nach Kriegsende durch einen Autounfall ums Leben.PNN Zweirad- und Technikmuseum Werder, 14542 Werder, Mielestraße 2, Tel. (03327) 40974 oder 40167. Geöffnet: November bis März: Sonntags von 10 bis 16 Uhr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })