Potsdam-Mittelmark: Gefiederte Freunde
Der Verein Teltower Exotenzüchter feierte sein 40-jähriges Bestehen / Tradition der gemeinschaftlichen Arbeit wird gepflegt
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Der Verein Teltower Exotenzüchter feierte sein 40-jähriges Bestehen / Tradition der gemeinschaftlichen Arbeit wird gepflegt Von Wolfgang Post Teltow. Kleintiere ziehen magnetisch Besucher an. Wenn dann noch auf dem Grundstück des Teltower Streichelzoos die Exotenzüchter ihre gefiederte Pracht bei schönem Wetter zeigen, dann ist der Gästestrom von Alt und Jung garantiert. „So war es während unserer Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen unseres Vereins“, erklärt Horst Greve, Vorsitzender des Teltower Exotenzüchter e. V. Die Schau im September habe die Liebe zum Tier und den Ausgestaltungssinn der Volieren dokumentiert. „Viele der Gäste kamen mit unseren Zuchtfreunden ins Gespräch, interessierten sich für die eine oder andere Rasse und deren Haltungsvoraussetzungen und tauschten Adressen aus.“ Auch die Vogelbörse florierte am Ausstellungswochenende zum Jubiläum. Zudem hofft der Verein, dem gegenwärtig 28 Vogelzüchter angehören, dass er in nächster Zeit weitere Mitglieder hinzugewinnen wird. „Einiger Berliner haben schon ihre Mitgliedschaft zugesagt“, sagte Greve. Vor 40 Jahren begann die Geschichte des Teltower Vereins mit einem Treffen unter Zuchtfreunden: Werner Weise aus der damaligen Potsdamer Sparte Ziergeflügel- und Exotenzüchter des Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) besprach sich im Juli 1963 in der HO-Gaststätte „Hamburger Hof“ mit den Vogelliebhabern Neugebauer, Sachsenmeier, Kolbow, Boy, Eichberg und Peuschke. Sie einigten sich gemeinsam, wie eine organisierte Spartenarbeit in und um Teltow aussehen sollte. Werner Weise übernahm den kommissarischen Vorsitz der neuen Sparte und wurde bei der Wahlversammlung im Januar 1964 als Zuchtwart in den Vorstand gewählt. Die erste Ausstellung fand 1965 gemeinsam mit den Kleinmachnower Aquarianern im „Klubhaus Leninallee“ statt. Getreu des Auftrages des VKSK gaben bereits in diesem Jahr die Züchter 131 Finken, 240 Wellensittiche und acht Nymphensittiche für den Export an die „zoologica“ in Berlin ab. Bis 1989 waren es über 6000 Tiere. Ab 1. März 1968 leitete der Kleinmachnower Dieter Kellner 26 Jahre lang die Vogelzucht-Sparte. „Wir waren zeitweise über 60 Mitglieder und gehörten unter den neun Sparten im damaligen Kreisverband mit zur ökonomisch leistungsstärksten“, erinnert sich Dieter Kellner. 2500 Tiere betreuten die Vogelfreunde, darunter seltene Arten, die vor dem Aussterben bewahrt wurden. Zweimal erhielt die Sparte die Auszeichnung „Hervorragendes Spartenkollektiv“. Stets pflegten die Exotenzüchter das Gemeinschaftsleben. Sie organisierten Züchterabende und besuchten andere Ausstellungen. Eigene Schauen waren wahre Kollektivarbeiten, deren Vorbereitungen noch heute nach einem regelrechten Regieplan vonstatten gehen. „Wohl einmalig waren die Ausstellungen auf der Freundschaftsinsel in Potsdam“, erinnert sich Horst Greve. „An einem Wochenende kamen einmal 9000 Besucher.“ Greve ist glücklich, dass auch nach 1989 die gemeinschaftliche Arbeit weiterging. „Uns traf nicht das Los einiger anderer Vereine“, sagt er, der 1994 zum Vorsitzenden des jetzigen Vereins Teltower Exotenzüchter e. V. gewählt wurde. „106 Namen stehen in der Liste der 40-jährigen Vereinsgeschichte. Klaus Peuschke und Lothar Sachsenmeier sind noch als Gründungsmitglieder dabei.“ Als die Feier zum 40. stattfand, waren auch ehemalige Zuchtfreunde eingeladen, was den Gemeinschaftssinn unterstreicht. Bei dieser Gelegenheit wurden langjährige Aktive vom Vorstand mit Ehrennadeln ausgezeichnet. Zu den nächsten Monatsversammlungen, zu denen der Vereinschef Greve auch Gäste herzlichst einlädt, treffen sich die Züchter am 7. Oktober, 4. November und 2. Dezember jeweils um 19 Uhr im Kleinmachnower Seniorenklub „Toni Stemmler“, Hohe Kiefer 41,.
Wolfgang Post
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