Potsdam-Mittelmark: Geltower Eltern wollen Ganztag
In Umfrage haben sich 84,4 Prozent dafür ausgesprochen / Antragstellung im Herbst geplant
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Schwielowsee - Die Weichen sind gestellt: Die Geltower Meusebach-Grundschule soll zum Schuljahr 2010/2011 zur Ganztagsschule werden. 84,4 Prozent der Eltern haben sich in einer Umfrage für die neue Schulform ausgesprochen, sagte Schulleiterin Monika Nebel am Montagabend im Geltower Ortsbeirat, über 94 Prozent aller Eltern hatten sich an der Befragung beteiligt. Die Schulkonferenz hat sich sogar einstimmig dafür ausgesprochen, im Herbst beim Bildungsministerium den Antrag auf Ganztag zu stellen.
Eine Arbeitsgruppe aus Eltern, Lehrern, Schülern und Erziehern („Else“) hat derweil ein neues Schulkonzept erstellt, einige Eckpunkte stellte Thomas Kammradt vom Elternbeirat am Montagabend vor. So habe man sich für das Ganztags-Modell der „Verlässlichen Halbtagsgrundschule“ (VHG) entschieden, der Schultag würde um eine halbe Stunde verlängert werden, so dass sich die Unterrichtszeit bis 13.40 Uhr erstreckt. Das erlaubt eine individuellere Förderung der Schüler. Der Blockunterricht ist an der Geltower Schule schon bekannt, künftig soll es drei Unterrichtsblöcke geben. Im ersten sollen vor allem die Kernfächer unterrichtet werden, im zweiten findet auch der Wahlunterricht statt, und es gibt leistungsdifferenzierte Angebote. Im dritten Block soll neben klassischen Unterrichtsformen auch Zeit für die individuelle Förderung und die Projektarbeit bleiben. Für die beiden letzten Blöcke sollen künftig auch die Horterzieherinnen hinzugezogen werden – eine personelle Entlastung für die kleine Schule, in der derzeit nur acht Lehrer beschäftigt sind.
Zwischen den Blöcken gibt es Pausen, wobei das „Mittagsband“ von 11.15 bis 12.15 Uhr eine besondere Rolle spielt: Neben dem Essen soll die große Pause mit Spielen und Angeboten zur aktiven Erholung gestaltet werden. Um 13.45 Uhr beginnt dann die Nachmittagsbetreuung, die mit individuellen Förderangeboten, mit Arbeitsgemeinschaften und Angeboten von Kooperationspartnern ausgefüllt werden soll. Erste Gespräche dazu habe es bereits mit der Geltower Sportgemeinschaft gegeben, wie es hieß.
Thomas Kammradt nannte als Vorteile des Ganztags, dass das Lernen stärker individualisiert werde und Hort und Schule zusammenwachsen. Zudem gibt es mehr Zuschüsse für die Ausstattung, etwas mehr Personal und 5000 Euro pro Jahr, mit denen neue AGs finanziert werden können. „Das alles hilft, den Schulstandort auf lange Sicht zu sichern“, sagte Kammradt. Allerdings werde Lehrern und Erziehern einiges abverlangt.
Schulleiterin Monika Nebel nannte den Ganztag eine „Chance“ für ihre Schule. Sie kündigte zudem an, dass zum nächsten Schuljahr vier neue Lehrer in Geltow beginnen werden, von der alten Mannschaft bleiben nur vier. Mit den neuen Kollegen hofft sie, den Schulbetrieb zu stabilisieren, im vorigen Schuljahr hatte es durch Krankheit, Nachbarschaftshilfe für die Glindower Schule und Tarif-bedingt veränderte Arbeitsverträge viele Unterrichtsausfälle gegeben, wobei Nebel betonte, dass dies kein spezifisches Geltower Problem sei. An die Eltern appelliert sie, solche Zustände beim Kreiselternrat anzusprechen. „Dass wir die Situation überhaupt so gut durchgestanden haben, liegt daran, dass die Kollegen wie eine Eins zusammengestanden haben“, sagte Nebel. Henry Klix
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