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Potsdam-Mittelmark: Gemeinde soll Waldfriedhof erwerben

Idee zur Entwicklung eines Hans-Altmann-Parks in Güterfelde erneut in der Diskussion

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Stahnsdorf - Die Gemeinde Stahnsdorf könnte den Wilmersdorfer Waldfriedhof in Güterfelde erwerben und damit den dortigen Baumbestand langfristig sichern. Dieser Vorschlag ist jetzt vom Förderverein Hans-Altmann-Park unterbreitet worden. Wie berichtet will das Land Berlin den Friedhof aufgeben, weil die Stadt zu viele Begräbnisstätten hat. Dessen ungeachtet haben viele Gräber aber noch mindestens 20 Jahre Bestandsschutz, in einigen Fällen sogar 30 Jahre.

Im vergangenen Jahr war bereits schon einmal über einen möglichen Erwerb und die langfristige kulturelle Nutzung des 13 Hektar großen Friedhofareals auf der Gemarkung des Stahnsdorfer Ortsteils Güterfelde diskutiert worden. Damals war die kommunale Wohnungsgesellschaft Woges im Gespräch. Das war jedoch auf große Skepsis gestoßen. Die SPD und die Wählergruppe „Bürger für Bürger“ (BfB) hatten unter anderem ins Feld geführt, dass sich die Woges auf ihre zentrale Aufgabe konzentrieren solle, bezahlbaren Wohnraum für finanzschwache Stahnsdorfer Familien zu sichern. Über einen möglichen Ankauf durch die Gemeinde könne nur auf der Grundlage eines belastbaren Nutzungs- und Finanzierungskonzeptes entschieden werden, hatte SPD-Ortsvereinschef Heinrich Plückelmann argumentiert.

Mit seinem neuerlichen Vorstoß knüpft Fördervereinsvorsitzender Daniel Mühlner nun an einen Vorschlag der Wählergruppe „Bürger für Bürger“ (BfB), der auch Bürgermeister Bernd Albers angehört, an. Sie hatte kürzlich den Kauf innerörtlicher Waldflächen durch die Gemeinde gefordert, um den Baumbestand zu sichern und den Schutz der Einwohner vor Lärm und Feinstaub zu verbessern.

Der Waldfriedhof in Güterfelde würde sich zur Umsetzung dieser Idee hervorragend eignen, argumentiert Mühlner, der auch CDU-Ortschef ist. Zudem bilde der Waldfriedhof gemeinsam mit dem angrenzenden kirchlichen Südwestkirchhof ein in Deutschland einmaliges und erhaltenswertes Ensemble. Unter dem Begriff „Hans-Altmann-Park“ könnte die Gemeinde Stahnsdorf eine Entwicklung des Areals in Angriff nehmen, die Kunst und Kultur, Wohnen und Leben, Landschaftspflege und Umweltschutz ausgewogen verbindet. Die vorhandenen historischen Gebäude und Anlagen würden dabei erhalten und gepflegt, so Mühlner. Die Idee eines Hans-Altmann-Parks in Stahnsdorf sei durch die Gründung des Fördervereins bereits institutionalisiert worden. Namensgeber Hans Altmann (1871 - 1965) hatte als Architekt einst die Pläne für den Friedhof entworfen.

BfB-Vertreterin Regina Schwarz sagte am Montag den PNN, dass sie sich persönlich den Erwerb des Waldfriedhofs durch die Gemeinde vorstellen könnte. Über die künftige Nutzung müsste jedoch zuvor sehr sensibel in den Gremien der Gemeinde beraten werden, zumal viele Stahnsdorfer dort Angehörige beerdigt haben. Mit ihrem Vorschlag zum Waldkauf habe die Wählergrupppe BfB vor allem aber solche Areale wie das Beethovenwäldchen und den Kirchwald bei Güterfelde im Blick, die durch Forstarbeiten akut gefährdet seien. Hagen Ludwig

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