Potsdam-Mittelmark: „Gemeinsam sind wir stark“
Birgit Farthmann vom Schwielowsee Tourismus e. V. über die neue Partnerschaft mit Potsdam und Werder bei der ITB
Stand:
Sie sind einmal mehr mit dem Schwielowsee Tourismus e.V. auf der ITB in Berlin vertreten, erstmals gemeinsam mit Potsdam und Werder. Und es wird auch gleich das erste gemeinsame Produkt einer sich anbahnenden Kooperation vorgestellt, eine Wasserwanderkarte für die ganze Region. Was ist daran so besonders?
Der gemeinsame Stand selbst ist schon besonders, und die Gestaltung innerhalb des Messeauftritts des Landes Brandenburg. Wir stehen mit der Stadt Werder am Stand von Potsdam, das sich als Kulturregion präsentiert. Ich glaube, dass das ein voller Erfolg wir. Die touristischen Themenschwerpunkte Kultur, Natur, Wasser sind sehr gut dargestellt. Unsere Nachbarstände haben das Thema Wassertourismus, so sind wir in guter Gesellschaft. Mit unserer Wasserwanderkarte haben wir ein Produkt, mit dem sich alle drei Partner identifizieren. Ich hoffe, das ist erst der Anfang der touristischen Kooperation. Gemeinsam sind wir stark.
Bisher hatte man eher den Eindruck, dass Berührungsängste bestehen und zum Beispiel Caputh fürchtet, gegen die Anziehungskraft der Landeshauptstadt keine Chance zu haben. Kommt die Gemeinde Schwielowsee in diesem Trio nicht zu schlecht weg?
Nein, nur die Multiplikation der Angebote macht es für die Gäste reizvoll, in die Gegend zu kommen. Der Gast entscheidet selber, ob er zehn Minuten nach Sanssouci fahren möchte, aber lieber am Wasser wohnt oder ob er in der Metropole Station macht, um raus ins Grüne zu fahren. Je mehr jeder der drei Partner bietet, umso besser ist es für die Gäste.
Wenn die Kooperation so wichtig und gut ist, warum hat es damit so lange gedauert?
Die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich denke, es ist gut, dass gerade unsere junge Bürgermeisterin Frau Hoppe sehr bemüht war, da etwas aufzubauen. Sie weiß um den Schwerpunkt Tourismus für unsere Gemeinde. Und sie weiß auch, dass wir alleine nicht weiterkommen.
Womit kann Schwielowsee in dieser Konstellation auftrumpfen?
Auftrumpfen können wir mit unseren kleinen Angeboten, dem Caputher Schloss, dem Einsteinhaus oder kulturell mit der Fercher Obstkistenbühne, dem Kulturforum und den Caputher Musiken. Wir sind dabei, den Wassersport auszubauen, denn mit der Wasserwanderkarte müssen wir auch mehr Produkte schaffen, die für den Wassertouristen interessant sind. Da haben wir sicher im Vergleich zu den anderen beiden Partnern noch ein wenig Nachholbedarf.
Im vorigen Jahr gab es bei den Werderaner Wirtschaftstagen die Initiative für eine Arbeitsgemeinschaft „Faszination Havel“ – ein Projekt, um Kommunen und Tourismusträger der Unteren Havel unter einem Dach zu vereinen. Was halten Sie davon?
Sehr viel, nur muss ein solches Produkt auch wachsen. Schnellschüsse, die sich als Flop erweisen können, helfen uns nicht. Unser Weg im Trio ist zur Zeit der richtige. Der nächste Schritt wird sein, nach den Kommunen stärker auch die Wirtschaft, die Obstbauern und Anbieter aus der Region, wie zum Beispiel den Fruchterlebnisgarten Petzow oder das Zweiradmuseum Werder und kulturelle Partner in die Kooperation mit einzubeziehen. Diese Kräfte sollten gebündelt werden, ohne zusätzliche AGs zu bilden.
Kann aus dem losen Trio eine Organisationsstruktur erwachsen?
Das sollte das Endziel sein und ist für alle sehr wünschenswert.
Wenn man an gestandene Urlaubsgebiete denkt, hat man Ferienhauskataloge vor sich, in denen große Regionen beschrieben werden und man sich zur Toscana, Bretagne oder nach Jütland ranblättert. Bislang ist es hier ja so, dass sich die Anbieter über ihre Tourismusämter oder Fremdenverkehrsvereine kommunal vermarkten, Werder und Schwielowsee haben immerhin einen gemeinsamen Katalog. Wann wird es für Brandenburg soweit sein, dass man über derartige Kataloge sprechen kann?
Mit der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH sind wir da auf dem richtigen Weg. Im Beirat der TMB diskutieren wir über wichtige touristische Schwerpunkte der Regionen. Viele Ideen sind gut, brauchen aber aus meiner Sicht zu lange bis zur Realisierung. Brandenburg muss als Urlaubsregion immer noch wachsen. Die gemeinsamen Kataloge werden zwangsläufig kommen, der Gast erwartet sie von uns. Brandenburg reicht vom Spreewald über Potsdam bis zur Uckermark. Wir müssen die Gäste begeistern, der Thementourismus ist für unser Reiseland ein wichtiger Schwerpunkt.
Zu einem aktuellen Thema: Für Rügen ist die Vogelgrippe schon spürbar geworden. Es gibt Stornierungen, weniger Buchungen. Kann das auch hier zum Thema werden?
Die Einbußen auf Rügen sind schlimm für jeden Unternehmer und ich wünsche mir natürlich, dass wir hier davon verschont bleiben. Da baue ich auch auf die Aufklärung durch die Fachleute und die Journalisten.
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