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Michendorf: Geordneter Übergang

Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung und Nachfolger Reinhard Mirbach trafen sich zum Gespräch

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Michendorf - Dem fairen Wahlkampf soll eine geordnete Übergabe der Amtsgeschäfte folgen. Entsprechende Details haben Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) und ihr Nachfolger Reinhard Mirbach (CDU) gestern im Rathaus besprochen. Wie berichtet ist Mirbach am 25. September zum neuen Gemeindeoberhaupt gewählt worden. Jung war seit März dieses Jahres krankgeschrieben und ist seit Dienstag wieder im Amt. Derzeit arbeitet sie nach dem sogenannten Hamburger Modell zur stufenweise Wiedereingliederung in das Berufsleben täglich vier Stunden. Ihre Amtszeit endet am 16. Dezember. „Es war ein sehr konstruktives Gespräch, Frau Jung hat zugesichert, dass wir uns zu allen Entscheidungen, deren Auswirkungen bis in die neue Amtsperiode reichen, absprechen“, sagte Mirbach gestern den PNN.

Jung war ab dem Jahr 2000 Amtsdirektorin in Michendorf. Nach der Kommunalreform 2003 wurde sie zur Bürgermeisterin der neuen Großgemeinde gewählt – mit der Aufgabe, sechs bislang selbstständige Orte unter einen Hut zu bringen. Trotz ihrer Krankheit hatte auch Jung erneut für das Bürgermeisteramt kandidiert. Es folgte ein außergewöhnlicher Wahlkampf, den sie nur in Schriftform führen konnte. In der ersten Runde am 11. September konnte sie immerhin noch fast 20 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. Für eine Amtsverlängerung reichte das nicht. Die beiden anderen Kandidaten gingen in die Stichwahl, die Mirbach gegen Christian Maaß (SPD) für sich entschied.

Das Vertrauensverhältnis zwischen Jung und vielen Gemeindevertretern gilt schon länger als zerrüttet. Dennoch habe sie es mit ihrer erneuten Kandidatur ernst gemeint und auf einen Neuanfang gehofft, sagte die 50-Jährige gestern den PNN. Viel war in Michendorf über ihre Motivation spekuliert worden – jetzt stellte sie klar, es seien keine finanziellen Gründe gewesen. „Bereits im März 2010 hat mir der kommunale Versorgungsverband mitgeteilt, dass ich nicht erneut antreten müsse, um eine Pensionsberechtigung zu erwerben“, so Jung. Ihre Zeit als Amtsdirektorin zähle als vollständige Amtsperiode, da diese durch die Gemeindereform beendet wurde, was durch sie nicht zu beeinflussen war.

„Die verbleibende Zzeit in der Gemeindeverwaltung möchte ich nutzen, um noch einiges zu klären und meinem Nachfolger den Einstieg so leicht wie möglich zu machen“, sagte Jung. Gleichzeitig bereite sie eine neue berufliche Perspektive vor. Der Gemeinde Michendorf wolle sie treu bleiben und ihre Erfahrungen künftig verstärkt in Ehrenämtern nutzen. Bereits jetzt ist sie Mitglied in den Fördervereinen für die Freiwillige Feuerwehr und die Kleine Bühne Michendorf. „Ich habe bereits signalisiert, dass ich mich dort künftig stärker einbringen kann“, sagte Jung. Ob sie auch kommunalpolitisch noch einmal aktiv werden wolle, ließ sie noch offen. Die nächsten Gemeindevertreterwahlen in Michendorf finden 2014 statt. Zur Bürgermeisterstichwahl am 25. September hatte sie eine Empfehlung für den SPD-Kandidaten Maaß abgegeben.

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