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Potsdam-Mittelmark: Gertner muss 12 000 Euro zahlen Dafür keine Anklage wegen illegaler Abfallbeseitigung

Schwielowsee / Werder (Havel) – Das Ermittlungsverfahren gegen den Schwielowseer Gemeindevertreter und Recycling-Unternehmer Reinhard Gertner (BBS) ist jetzt gegen Auflagen eingestellt worden. Wie gestern von Seiten der Staatsanwaltschaft Potsdam zu erfahren war, müsse Gertner einmalig 12 000 Euro zahlen, sein Geschäftspartner Frank F.

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Schwielowsee / Werder (Havel) – Das Ermittlungsverfahren gegen den Schwielowseer Gemeindevertreter und Recycling-Unternehmer Reinhard Gertner (BBS) ist jetzt gegen Auflagen eingestellt worden. Wie gestern von Seiten der Staatsanwaltschaft Potsdam zu erfahren war, müsse Gertner einmalig 12 000 Euro zahlen, sein Geschäftspartner Frank F. weitere 5000 Euro. Ermittelt wurde wegen des Verdachts der „umweltgefährdenden Abfallbeseitigung“.

Die beiden Unternehmer betreiben einen Recyclinghof in Glindow und eine Deponie bei Michelsdorf (Kloster Lehnin). Hier war bei Probebohrungen im Sommer 2010 ein hoher Anteil von Kunststoff im kompostierten Erdreich entdeckt worden. Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft stellten daraufhin bei Razzien an acht Objekten in Glindow, Geltow, Michelsdorf und Wenzlow insgesamt 40 Aktenordner und mehrere Computer sicher (PNN berichteten). Der Vorwurf: Gertner und sein Geschäftspartner sollen auf dem Glindower Recyclinghof unerlaubt Kunststoffmüll angenommen, ihn geschreddert und dann dem Kompost beigemischt haben. Der wiederum soll dann in der Deponie bei Michelsdorf eingebaut worden sein. Gertner hatte die Vorwürfe zurückgewiesen und von „reinen Routineprüfungen“ gesprochen.

Zu einem Gerichtsverfahren wird es nun nicht mehr kommen. Ralf Roggenbuck, Sprecher der Staatsanwaltschaft, verwies auf Paragraph 153a der Strafprozessordnung: Demnach kann mit Einverständnis des zuständigen Gerichtes von einer öffentlichen Anklage abgesehen werden. Voraussetzung ist, dass Auflagen und Weisungen „geeignet sind, das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung zu beseitigen, und die Schwere der Schuld nicht entgegensteht“. Gertner und sein Geschäftspartner F. haben die Summe mittlerweile überwiesen, wie es aus dem Unternehmen hieß. Gertner selbst wollte sich dazu gestern nicht äußern.Thomas Lähns

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