Potsdam-Mittelmark: Glindower beißen die Zähne zusammen Gewerbeverein lobt Straßenbauer für Fortschritt an der L 90 / Sanierung bis Weihnachten abgeschlossen
Werder · Glindow - Genau nach Zeitplan verlaufen die Bauarbeiten an der L 90 im Ortskern Glindow. Seit heute kann der Rhadener Platz umfahren werden, der Bereich zwischen B 1 und Kirche ist ebenfalls wieder frei.
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Werder · Glindow - Genau nach Zeitplan verlaufen die Bauarbeiten an der L 90 im Ortskern Glindow. Seit heute kann der Rhadener Platz umfahren werden, der Bereich zwischen B 1 und Kirche ist ebenfalls wieder frei. Den angestrebten Bauabschluss zu Weihnachten werde man demnach einhalten können, sagte Frank Schmidt vom Landesbetrieb Straßenwesen kürzlich auf einer Bürgerversammlung in Glindow. Der Gewerbeverein hatte die Verantwortlichen und die Betroffenen in den Kunsthof eingeladen.
Und hier zeigte sich: Die Bürger und Gewerbetreibenden gehen außergewöhnlich tapfer mit der schwierigen Situation im Ort um. Zwar besteht ihr Alltag momentan noch aus Teilsperrungen und Umleitungen, aber man freut sich auf die Zeit nach dem Bau. „Ich bin schon viel ruhiger geworden“, sagte Wolfgang Karalus, Inhaber des Ur-Glindower Schreibwaren-Geschäftes auf der Ecke Dr.-Külz-Straße / Jahnufer. Der derzeitige Stand der Arbeiten lasse ihn hoffnungsvoll auf die zweite Jahreshälfte blicken. So gibt es statt Frust schon mal Getränke für die Bauarbeiter, die Karalus ihnen vor die Tür bringt.
„Was wir hier schaffen, schaffen wir gemeinsam“, sagte Ortsbürgermeister Sigmar Wilhelm. Allgemein stießen die Bauarbeiten im Ort auf Verständnis. „Die Leute wissen, dass es nicht anders geht und ertragen die Belastungen für kurze Zeit.“ Dennoch erhalte er im Durchschnitt vier Anrufe am Tag – von Bürgern, die sich nicht etwa über die Bauarbeiten, sondern über den inoffiziellen Umleitungsverkehr im Ort beschweren. Einige davon waren auch zur Bürgerversammlung erschienen.
So würden Autofahrer die unsanierte Mühlenstraße und die Bliesendorfer Straße nutzen – obwohl diese nur noch für Anlieger frei sind. Der zuständige Revierpolizist Detlef Berg bestätigte dies. Dass die Autos hier zu schnell unterwegs seien, konnte er nicht bestätigen. Bei Geschwindigkeitsmessungen sei kein einziger Temposünder erwischt worden.
Einen Mangel an innerörtlichen Umleitungen beklagte Dieter Dörflinger, Vorsitzender des Gewerbevereins. Mühlen- und Bliesendorfer Straße wären geeignet gewesen, ebenso der Weg zwischen Jahnufer und Porta Helena. „Darüber hätten wir uns vorher Gedanken machen müssen.“ Doch leider gebe es keine abgestuften Umleitungen „nur für Glindower“, musste er konstatieren.
Ab September müssen Autofahrer in Glindow noch einmal die Zähne zusammen beißen, dann wird mit dem schwierigsten fünften Bauabschnitt begonnen. Im Bereich zwischen Porta Helena und der Fleischerei Joppe ist die Straße nur 5,50 Meter breit, muss also bis Weihnachten komplett gesperrt werden. „An einzelnen Tagen werden auch die Anwohner nicht mit dem Auto an ihre Haustür kommen“, so Bauleiter Andreas Rahneberg. Dennoch werde die Belieferung der Geschäfte gesichert bleiben.
Der Straßenbau sei weniger aufwändig als die Herrichtung der unterirdischen Anlagen, bilanzierte Frank Schmidt. Beim Verlegen der Trinkwasserleitungen müsse auf Keimfreiheit geachtet werden, bei den Stromleitungen die Versorgung ununterbrochen gesichert sein. Im fünften Bauabschnitt müssen die Tiefbauer eine alte Brauchwasserleitung gänzlich entfernen und eine neue Regenwasserleitung verlegen. „Wir müssen den kompletten Raum unter der Straße neu ordnen.“
Um die Bauzeit kurz zu halten, werde Hand in Hand mit den Medienträgern wie der edis oder der Telekom gearbeitet. Und das erkennen die Glindower an. Die Vorfreude auf Weihnachten beginnt hier schon im Frühjahr, und wenn es soweit ist, versprach Sigmar Wilhelm, „gibt es eine ordentliche Feier“. Thomas Lähns
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