Potsdam-Mittelmark: Großdemo am 3. Advent
Initiative: „Menschen fühlen sich im Stich gelassen“
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Potsdam-Mittelmark - Am kommenden Sonntag, 12. Dezember, soll auf dem Kleinmachnower Rathausmarkt erneut gegen die geplanten Flugrouten zum BBI demonstriert werden. „Hier ist die kinderreichste Region des Landes. Die neuen Flugrouten über unseren Kitas, Schulen und Wohnungen hätten eine zerstörerische Wirkung“, so Matthias Schubert, Sprecher der Bürgerinitiative „Weg mit den Flugrouten“. Von der Landesregierung würden sich die Menschen in der Region schon längst im Stich gelassen fühlen, sagte Schubert, deshalb gehe der öffentliche Protest weiter.
Das Hin und Her um die künftigen Flugrouten zum Großflughafen Schönefeld, der in anderthalb Jahren eröffnet werden soll, hatte zuletzt auch im mittelmärkischen Kreistag für Kritik gesorgt. Denn seitdem die Deutsche Flugsicherung von den ursprünglichen Routen in südlicher Richtung abgewichen ist und immer wieder neue Vorschläge an die Öffentlichkeit dringen, herrscht im Landkreis Konfusion. Einstimmig haben die Abgeordneten eine Note verabschiedet, in der sie „deutliche Kritik an allen Vorschlägen für veränderte Flugrouten“ üben. Zudem wurde der Landrat beauftragt, „alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten auszuschöpfen“, mit denen die Bürger vor zusätzlichem Lärm geschützt werden. Der Kreistag fordert zudem, dass die alte Grobplanung zunächst weiterhin gilt. Auf dieser Grundlage sollte dann unter Beteiligung aller Betroffenen eine Modifizierung der Routen diskutiert werden.
Die Kleinmachnower Initiative hat den Kreistagsbeschluss begrüßt. „Wir stehen jetzt an der Seite des Kreises“, so Schubert. Auch in der Region Werder (Havel) ist die Positionierung des Landkreises positiv aufgenommen worden. Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) kündigte an, dass auch ihre Gemeindevertretung einen solchen Beschluss fassen werde. In Werder, Michendorf und Nuthetal sollen ebenfalls Positionspapiere verabschiedet werden. Dies ist eines der wenigen Druckmittel für die vier Potsdamer Umlandgemeinden: Sie sind in der Fluglärmkommission nicht vertreten. Umso wichtiger sei es, dass sich der Landrat in dem Gremium für die vier stark mache, hieß es. Thomas Lähns
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