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Potsdam-Mittelmark: Große Probleme in der Waldsiedlung

Potsdams Baubeigeordnete erkundet Groß Glienicke

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Potsdams Baubeigeordnete erkundet Groß Glienicke Groß Glienicke. „Eine solche Wohnqualität gibt es bei uns in der Stadt kaum“, schwärmte die Potsdamer Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz (SPD) am vergangenen Sonnabend bei ihrem Besuch in Groß Glienicke. Die Lage der meisten Häuser, zum Teil direkt im Wald, stelle einen unschätzbaren Erholungswert dar, schwärmte sie. Doch Kuick-Frenz weiß, dass mit der Eingliederung Groß Glienickes in die Landeshauptstadt am 26. Oktober auch auf sie ein Reihe neuer Probleme zukommen. Gemeinsam mit dem Potsdamer SPD-Fraktionsvorsitzenden Andreas Mühlberg wollte sie sich deshalb einen Überblick über die Situation verschaffen: Was bringt Groß Glienicke mit, und wo drückt der Schuh? „Hier muss noch sehr viel mit der Infrastruktur passieren“, resümierte Kuick-Frenz nach einer ausführlichen Besichtigung des Ortes. „Wir müssen bei künftigen Investitionen genau hinschauen, ob wir danach auch die Betreiberkosten bezahlen können“, stellte Mühlberg fest und zielte damit auf den Erwerb der beiden Gebäude in der Waldsiedlung ab. Die Gemeinde hatte vor acht Jahren eine Kaserne und das alte Mehrzweckgebäude, die heutige Preußenhalle, zu einem Vorzugspreis von sechs Millionen Mark vom Bund gekauft. Doch allein der Unterhalt der Preußenhalle kostet die Gemeinde jetzt jährlich 100000 Euro. „Der Verkauf erfolgte mit der Auflage, dass wir das Haus 5 zu wenigsten 50 Prozent für soziale Zwecke nutzen“, erläuterte Bürgermeister Daniel Dörr (SPD). Dabei sei noch gar nicht alles bezahlt, „wir haben noch eine halbe Million Euro abzuzahlen“. Heute stünden bereits große Teile leer, wozu auch die LEG-Pleite beigetragen habe. Im Haus 5 sind derzeit die Realschule, der Schulhort, das Kitamuseum und einige wenige Firmen zu finden. Was Dörr nicht versteht: Der Hortteil wurde gerade erst für 200000 Euro saniert, und trotzdem hat die Gemeindevertretung sich gegen den Willen des Landkreises und auch der Stadt Potsdam für einen Hortneubau neben der Grundschule entschieden. „Wenn der soziale Zweck im Haus 5 nicht mehr erfüllt wird, dann wird es durch die Rückzahlung an den Bund teuer für die Kommune“, so Dörr. Dabei habe Groß Glienicke derzeit bereits ein Kassendefizit in Millionenhöhe und könne die nächsten beiden Abschnitte des Busrings nicht mehr kofinanzieren. „Wir müssen jetzt die Fördermittel ,Ausbau des ÖPNV“ für den Weiterbau der Richard-Wagner-Straße zurück geben“, ärgert sich Dörr. Und für den vorgesehenen Ausbau des zweiten Abschnitts in der Sacrower Alle sei nicht einmal das Geld für die Planung da. „Ohne Planungsunterlagen ist aber keine Förderantrag möglich.“ Andererseits konnten der Potsdamer Delegation aber auch kleine Lichtblicke gezeigt werden. Im Gutspark wird zurzeit das ehemalige Kinderheim des Ritterguts Groß Glienicke, gestiftet von Otto von Wollank im Jahre 1900, in privater InItiative völlig entkernt und zu einem Doppelwohnhaus wieder aufgebaut. Das andere Beispiel: Der westlich der Sacrower Allee gelegenen Teil der Bergstraße wird durch die Anwohner in privater Regie ausgebaut. Zwar liegt dort bereits die Abwasserkanalisation, doch fehlte danach in der Gemeindekasse das Geld für den Ausbau der Straße. W. Gutzeit

W. Gutzeit

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