zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Großer Wohlfühlfaktor, kleiner Gemeinschaftssinn

Umfrage: Bürger leben gern in Michendorf, Touristen sind willkommen – nur am „Wir-Gefühl“ mangelt es

Stand:

Michendorf - Die Michendorfer fühlen sich wohl in ihrer Gemeinde: Gepflegte Wohnungen im Grünen, ein ruhiges Umfeld, viele Schulen und soziale Einrichtungen sowie eine gute Anbindung an Straße und Schiene – all das schätzen sie. Das hat jetzt eine Umfrage ergeben, die von Studenten der Berliner Fachhochschule für Wirtschaft ausgearbeitet und in den vergangenen Monaten durchgeführt worden ist.

Die Meinung der Michendorfer soll in die Entwicklung eines Leitbildes für die Großgemeinde münden, sagte Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos), als sie am Montag den Gemeindevertretern die Umfrageergebnisse vorlegte.

Immerhin 215 Michendorfer haben sich beteiligt, mehr als die Hälfte sind Alteingesessene und fest verwurzelte Bürger, die hier seit mehr als zehn Jahren leben. Durchweg positiv bewerteten sie unter anderem die natürlichen Gegebenheiten, die Freundlichkeit des Personals in Restaurants, Supermärkten und Dienstleistungsbetrieben. Auch was die Erreichbarkeit solcher Einrichtungen angeht, wurden überwiegend die Noten 1 und 2 vergeben. Apotheken und Ärzte gibt es offenbar ebenfalls genug, das Angebot wurde überwiegend als gut bewertet.

Kritik gab es im Hinblick auf die Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen, Plätzen und Läden in den Ortsteilen: 110 Bürger bewerteten diese als sehr schlecht, 43 als schlecht. Auch was die Entwicklung eines „Wir-Gefühls“ in Michendorf angeht, stellten die Befragten ihrer Gemeinde kein gutes Zeugnis aus: 55 Bürger beurteilten es als befriedigend, 66 als schlecht und 26 als sehr schlecht. Anders wird dies offenbar in den einzelnen Ortsteilen wahrgenommen: 67 Befragte sehen die Gemeinschaft in ihrem Dorf als gut, 62 immer noch als befriedigend ausgeprägt an. Unterm Strich aber wünschen sich 111 Befragte, dass das Wir-Gefühl verbessert wird.

Ein weiterer Abschnitt richtete sich auf die touristischen Potenziale. Auf die Frage, welche Unternehmungen sie einem Gast in Michendorf empfehlen würden, antwortete mehr als die Hälfte der Befragten mit Wandern, Walken und Spazieren gehen. Auch Vorschläge wie Radfahren und Sport waren dabei, einige empfahlen auch Gaststättenbesuche, Touren zu den Seen und Fahrten in die Ortsteile. Zudem wurde ein klares Bekenntnis zum Tourismus und dessen weiterer Entwicklung gemacht: 65 Prozent befürworten dies in den Ortsteilen, 68 Prozent in der gesamten Gemeinde.

Die Ergebnisse der Umfrage sind mitunter weit gestreut, was eindeutige Interpretationen erschweren dürfte, manche widersprechen sich sogar: Nach Einsparmöglichkeiten in Michendorf gefragt, antworteten 63 Bürger mit der Infrastruktur, 38 mit dem Bereich Ordnung und Sicherheit – es war die Mehrheit jener, die dazu Angaben machten. Gleichzeitig waren aber 181 Bürger der Meinung, dass für die Infrastruktur mehr Mittel ausgegeben werden sollten, 125 würden gern mehr in Ordnung und Sicherheit investieren. Eindeutiger waren die Angaben, woher die Michendorfer ihre Informationen beziehen: 150 lesen monatlich das Amtsblatt – und 115 haben eine Zeitung abonniert. Thomas Lähns

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })