Potsdam-Mittelmark: Großflughafen für Beelitz
Ideen und Fantasien auf Zukunftskonferenz
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Beelitz - Im Beelitz der Zukunft ist Straßenreinigung passé - der Asphalt putzt sich von selbst. Und es gibt einen „International Airport“, auf dem Spargeltouristen aus aller Welt eintreffen. Vom Big Apple an die Nieplitz ohne Zwischenstopp. Im Beelitz der Zukunft gibt es auch wieder einen Pranger auf dem Marktplatz, an den die notorischen „Meckerköppe“ gestellt werden. Denn hier denkt man nur noch positiv.
Die Phantasie der Beelitzer auf der Zukunftskonferenz am Wochenende kannte kaum Grenzen, wenn auch einige der Vorschläge mit einem Augenzwinkern gemacht wurden. Der Tiedemann-Saal wurde zur Ideenwerkstaat: Während in der einen Arbeitsgruppe über besseren öffentlichen Nahverkehr nachgedacht wurde, tüftelte man in der anderen an einer „Beelitzer Landpartie“, einem Spaziergang durch die Ortsteile. Die Gedanken wurden auf gelbe Zettel geschrieben und an den unzähligen Pinwänden im Raum befestigt. Was läuft zurzeit schlecht? Wo liegen die Möglichkeiten der Spargelstadt? Ständig kam ein neuer Gedanke hinzu: ein Kinderspielplatz für jeden Ortsteil, ein Touristen-Informationspunkt, eine Homepage für den Stadtwald, ein jährliches „Treffen der Generationen“.
Das Motto „Beelitz wächst zusammen“ bildete die große Überschrift, schließlich gebe es hier noch Nachholbedarf. „Den Namen beziehen viele Bürger immer noch allein auf die Stadt, viele können nicht einmal alle Ortsteile aufzählen“, berichtete Moderatorin und Mitinitiatorin Dorothee Bornath. Dem wurde am Wochenende bereits ein Stück entgegen getreten, denn mit den knapp 70 Teilnehmern war jeder Ortsteil – und jede Generation - vertreten.
Martina Mölders, Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, war vom Ideenreichtum verblüfft: „Hier schlummern unheimlich viele Potenziale.“ Manche Teilnehmer seien bereits mit fertigen Konzepten hergekommen: Mölders berichtete von einer Bürgerin aus Körzin, die in ihrem Hofladen Produkte aller Kleinproduzenten aus der Umgebung vermarkten will. Über das große Interesse freute sich auch Bürgermeister Thomas Wardin. „Einige Ideen sind utopisch, andere wieder sehr konkret.“ Wardins favorisierte Projekte: Ein Naturparkzentrum im Beelitzer Wasserturm und ein Rad- und Wanderwegekonzept für die Ortsteile.
Am 3. Mai sollen die Ergebnisse bei einem weiteren Treffen präsentiert und auch dem Ortsparlament vorgestellt werden sollen. So will die AG „Neue Wege für Beelitz“ die Ortsteile verkehrstechnisch besser verbinden. Die Gruppe „Das gibt''s nur in Beelitz“ will die Besonderheiten der Spargelstadt herausarbeiten und zur Vermarktung nutzen. „Kreativität nutzen, Arbeitsplätze schaffen“ ist das Motto der Arbeitsgruppe um Ute Herrmann. „Wir wollen regionale Wirtschaftskreisläufe stärken und die Möglichkeiten der erneuerbaren Energien dabei nutzen.“ Unter dem Namen „Prima Beelitz“ wollen Bürger schließlich ein Tourismuskonzept entwickeln - auch wenn man dabei wohl erst einmal ohne internationalen Flughafen auskommen muss. Thomas Lähns
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