Potsdam-Mittelmark: Grundschule und Kita evakuiert
Explosionsgefahr: Bagger beschädigte Gasleitung
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Michendorf - Wegen Explosionsgefahr sind am gestrigen Mittwochmorgen die Michendorfer Grundschule, die Kita „Heideschlösschen“ sowie mehrere Wohnhäuser evakuiert worden. Betroffen waren nach Polizeiangaben etwa 500 Menschen. Ein Baggerfahrer hatte kurz nach 9 Uhr bei Erdarbeiten im Lerchenweg eine Hauptversorgungsleitung für Gas beschädigt. Er bemerkte den Schaden und informierte sofort die Leitstelle der Feuerwehr. Die Gaswolke sei direkt in Richtung der benachbarten Schule und der Kita gezogen, sagte der Michendorfer Gemeindewehrführer und Einsatzleiter Dirk Nowak den PNN. Das Gas sei nicht giftig, es habe jedoch Explosionsgefahr bestanden.
„Schul- und Kitaleitung haben absolut richtig reagiert und sofort selbstständig mit der Evakuierung begonnen“, so Nowak. Beim Eintreffen der Feuerwehr seien die Maßnahmen bereits im Gang gewesen. „Unsere Hausmeisterin Cornelia Zeckai hat vom benachbarten Baugrundstück ein schabendes Geräusch gehört und dann auch schon das Gas gerochen“, berichtete Schullleiterin Corina Spikermann den PNN. Über Schulfunk habe die Hausmeisterin dann sofort die Evakuierung eingeleitet. Die Aktion sei sehr diszipliniert verlaufen. „Einige der 235 Schüler haben geweint, konnten aber von den Lehrern beruhigt werden“, so die Schulleiterin. Inzwischen riefen bereits besorgte Eltern in der Gemeindeverwaltung an.
Die Polizei war mit acht Beamten im Einsatz und räumte ebenfalls gefährdete Wohnhäuser. Auch Rettungswagen standen bereit. Das Areal wurde großräumig abgesperrt. In sicherer Entfernung am Wieselweg wurde eine Sammelstelle für die betroffenen Kinder und Anwohner eingerichtet. Die freiwillige Feuerwehr war mit 14 Einsatzkräften aus Michendorf, Langerwisch und Michendorf vor Ort. Den Feuerwehrmännern gelang es schließlich nach 40 Minuten das Leck in der Leitung mit einer Schraubzwinge zu schließen. Danach konnten die Evakuierungsmaßnahmen aufgehoben werden. In der Grundschule wurde eine große Pause genutzt, um die Kinder zu beruhigen und auch ihre Fragen zum Alarm zu beantworten. Um 10.45 Uhr konnte der Unterricht fortgesetzt werden. Personen wurden nicht verletzt. Laut Auskunft der zuständigen Netzgesellschaft NBB ist der Leitungschaden bereits am gestrigen Vormittag vollständig repariert worden.
Hagen Ludwig
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