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Potsdam-Mittelmark: Gute Aussichten auf Werders Weinbergen
Halbzeit bei der Weinlese in Brandenburg
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Werder (Havel) - Das sonnige Wetter der vergangenen Tage hat die Werderaner Winzer noch einmal richtig verwöhnt. So kann Manfred Lindicke auf einen deutlich höheren Ertrag vom Werderaner Wachtelberg als im vergangenen Jahr hoffen. Die Lese der Müller-Thurgau-Trauben ist bereits abgeschlossen – insgesamt 17 Tonnen sind eingebracht. Sie können jetzt in der im vergangenen Jahr eröffneten hauseigenen Kelterei ausgebaut werden. Etwa 17 000 Flaschen des weißen Klassikers wird die Ernte ergeben. „Damit können wir nach dem schwachen Ertrag im vergangenen Jahr unseren Vorrat wieder auffüllen“, sagte Lindicke den PNN. Die Sorten Saphira und Kernling sollen indes noch ein bisschen in der Oktobersonne auf dem insgesamt 6,2 Hektar großen Weinberg reifen.
Zufrieden ist Lindicke auch mit dem Rotwein. Vier Tonnen Dornfelder sind bereits geerntet, die Regent-Lese wird am kommenden Dienstag beendet. Noch bis zum 13. Oktober ist Saison in der Straußwirtschaft „Weintiene“ auf dem Wachtelberg. Dort können die Qualitätsweine von Manfred Lindicke und frischer Federweißer verkostet werden – dazu gibt es einen kleinen Imbiss. Die ersten Tropfen vom Jahrgang 2013 gibt es zum Tag der offenen Kelterei am 3. November. Dort werden auch die Trauben vom Phöbener Wachtelberg, die dort auf einem halben Hektar gedeihen, ausgebaut.
Von einem Super-Jahrgang spricht Grit Wellnitz, eine der Betreiberinnen vom Weingut Klosterhof Töplitz auf der anderen Seite der Havel. Dort werden am Alten Weinberg auf 2,2 Hektar verschiedene Weiß- und Rotweinsorten in Bioqualität angebaut. Bis Ende Oktober hat die Weinwirtschaft geöffnet, wer möchte, kann von dort aus mit einem Picknickkorb den Weinberg erklimmen und die schöne Aussicht genießen. Dort wird an diesem Wochenende der Regent gelesen. Die Weißweintrauben Bacchus, Weißburgunder und Cabernet Blanc sind bereits eingebracht.
Werder (Havel) ist das größte Weinanbaugebiet in Brandenburg. Insgesamt stehen laut Jens-Uwe Schade vom Landwirtschaftministerium 30 Hektar Rebfläche im Land zur Verfügung. Überall werde ein guter Jahrgang erwartet. „Qualität und Menge stimmen“, sagte Schade zur Halbzeitbilanz bei der Weinlese. Da traditionell angebaute Sorten aufgrund ihrer Anfälligkeit gegen pilzliche Erreger einen hohen Aufwand zum Pflanzenschutz erfordern, wurden in Brandenburg viele widerstandsfähige Rebsorten gepflanzt. Dazu gehört auch der rote Regent. Laut Ministerium wächst er auf insgesamt 5,7 Hektar und ist damit die am meisten angebaute Rebsorte in Brandenburg.Hagen Ludwig
www.wachtelberg.de
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