Potsdam-Mittelmark: Güterfelde im Fokus
Neuer Verein knüpft Partnerschaften für Schloss-Jubiläumsjahr
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Neuer Verein knüpft Partnerschaften für Schloss-Jubiläumsjahr Stahnsdorf. Am Sonnabend konstituierte sich ein neuer Verein. „Gütergotz Kultur & Landschaft", so sein Name. Bisher hat er zwölf Mitglieder, weitere Interessenten sind willkommen. Sein Anliegen ist es, das ehrwürdige Gütergotzer Schloss mit seiner wechselvollen Geschichte wieder in die Erinnerung zu rufen, seine Bedeutung für die ganze Region darzustellen. „Wir wollen die enge Verbindung mit Berlin und Potsdam herausarbeiten", so Rosemarie Döhle aus Stahnsdorf, die das Vertrauen als Vorsitzende des Vereins erhalten hat. Aktueller Anlass für das Vorhaben ist gegeben: Am 4. Juli 1804 ist für den damaligen Kriegsminister Rohn das Schloss fertig gestellt worden. Seine Kunst- und Nutzungsgeschichte und die Eigentumsverhältnisse in den vergangenen zwei Jahrhunderten bis zur gegenwärtigen Verwendung als Pflegeheim soll im Sommer nächsten Jahres mit einer Ausstellung deutlich gemacht werden. (PNN berichteten). Sie soll in der ehemaligen Schule in der Potsdamer Straße ihren Platz finden. Starke Unterstützung für dieses Vorhaben kommt von der Proejektagentur „Domäne Dahlem“. Von dort ist bereits eine fünfköpfige Projektgruppe „200 Jahre Schloss und Park Gütergotz" eingesetzt worden, die das Ausstellungskonzept erarbeitet, von dort werden 15 ABM-Kräfte signalisiert, die für die bauliche Herrichtung der Ausstellungssäle sorgen wollen. Und es kann mit weiterer Hilfe bei der Wiederherstellung der Strukturen im alten Schlosspark gerechnet werden. „Die enge Zusammenarbeit mit dem Heimatverein ist für uns selbstverständlich", betonte Frau Döhle, als sie am Montag beim „Runden Tisch für Güterfelde" im Stahnsdorfer Gemeindehaus die Ziele ihres Vereins vortrug. Auf Einladung des SPD-Ortsvereins waren neben Abgeordneten Vertreter der verschiedenen Parteien und Gruppierungen gekommen, um sich über den Stand der Vorbereitungen zum Schlossjubiläum kundig zu machen. Wie Georg-Marco Hampel von der Projektgruppe mitteilte, sind für die Ausstellung Gemälde und andere Exponate als Leihgaben von Museen in Aussicht. Es passt gut zu der Ausstellung, die zur gleichen Zeit von der Schlösserstiftung in Potsdam geplant ist. In Güterfelde soll aber auch die Ortsgeschichte bedacht werden. Dabei müsste natürlich gesagt werden, wie es mit dem desolaten Gutshof auf dem Kirchplatz weiter geht, mahnte Dietrich Huckshold an. Wolfgang Bernhardt vom Landratsamt versprach denkmalpflegerische Unterstützung bei den Arbeiten im Park, die im Februar beginnen sollen. Stahnsdorfs Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) blickte bei der von SPD-Ortschef Heinrich Plückelmann moderierten Runde auf ein weiterreichendes Aufgabenpaket: Das im Schloss untergebrachte Pflegeheim muss Zusatzbauten mit Bettenplätzen im Parkgelände bekommen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Wer aber kann das verwirklichen? Besitzer des Schlosses ist derzeit die kreiseigene Gesellschaft GZG mit dem Ärztehaus Teltow. Die finanziellen Schwierigkeiten der GZG beherrschten in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen. „Es kann sein, dass aus dem Schloss in absehbarer Zeit eine Ruine wird", fürchtet Gerhard Enser und forderte ein klares Bekenntnis des Landrates für die Zukunft des geschichtsträchtigen Bauwerkes. Stahnsdorf wird die bevorstehende Jubiläumsausstellung unterstützen. In Kürze wird es eine Beratung in kleinerem Kreis geben, bei der festgelegt wird, wer die nächsten Arbeiten koordiniert. Georg Jopke
Georg Jopke
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