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Potsdam-Mittelmark: Hälfte der Wohnungen zu alt Altbau-Bilanz für die Mittelmark gezogen

Potsdam-Mittelmark - Knapp die Hälfte der Mietwohnungen im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist zu alt. Zu dieser Einschätzung ist jetzt das Pestel-Institut für Stadt- und Regionalentwicklung gekommen.

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Potsdam-Mittelmark - Knapp die Hälfte der Mietwohnungen im Landkreis Potsdam-Mittelmark ist zu alt. Zu dieser Einschätzung ist jetzt das Pestel-Institut für Stadt- und Regionalentwicklung gekommen. Die private Forschungseinrichtung mit Sitz in Hannover hat im Auftrag der Kampagne „Impulse für Wohnungsbau“ den Wohnungsbestand in allen Deutschen Landkreisen analysiert. Zu der Kampagne, die im Hinblick auf den demografischen Wandel bereits vor einer „grauen Wohnungsnot“ gewarnt hat, haben sich der Deutsche Mieterbund, die IG Bau sowie Bau- und Immobilienverbände zusammengeschlossen.

Laut der Studie, die gestern veröffentlicht wurde, würden 47 Prozent der mittelmärkischen Mietwohnungen noch aus der Zeit vor 1970 stammen. Viele seien noch älter, heißt es darin. „Ein Großteil der Wohnungen ist weit von dem entfernt, was heute Standard ist“, so Institutsleiter Matthias Günther in einer Presseerklärung mit Verweis auf den Energieverbrauch, den Grundriss und der altersgerechten und barrierefreien Ausstattung. Rein rechnerisch gebe es genug Wohnungen im Landkreis Potsdam-Mittelmark, doch sei dies nur die halbe Wahrheit, denn es gebe auch hierzulande viel alte, unsanierte Bausubstanz und schlecht oder nicht vermietbare Wohnungen.

Vor allem in den Brandenburger Landkreisen gebe es aber auch sehr heterogene Strukturen, wie das Institut in seiner Studie einräumt. In Potsdam-Mittelmark haben vor allem die kommunalen Wohnungsgesellschaften wie die Werderaner HGW oder die Kleinmachnower Gewog einen Großteil ihrer Bestände bereits saniert. Aber auch private Investoren modernisieren frühere DDR-Bauten wie zum Beispiel im Beelitzer Platanenquartier. Dennoch sei auch für Potsdam-Mittelmark Wohnungsknappheit ein Thema, schreibt das Pestel-Institut. „Zum guten Wohnen gehört, dass die Heizkosten im Rahmen bleiben. Das ist neben energetischem Sanieren nur durch neue, moderne Wohnungen zu erreichen“, so Günther. Im Übrigen entscheide ein gutes Wohnangebot auch darüber, wie attraktiv eine Region sei.

Ein zentraler Aufruf wird deshalb an die Politik gerichtet: Das Sanieren, der Neubau sowie der Ersatzneubau müssten deutlich attraktiver gemacht werden – über die derzeitige staatliche Wohnungsbauförderung hinaus. Brandenburg erhält zurzeit rund 107 Millionen Euro jährlich vom Bund aus dem sogenannten Entflächtungsgesetz. Ein Drittel des Geldes wird in den Wohnungsbau investiert.

Die Kampagne und das Pestel-Institut fordern nun darüber hinaus auch steuerliche Erleichterungen für den Mietwohnungsbau. Darüber hinaus seien über die KfW-Förderung des Bundes auch ergänzende Landesförderprogramme für zinsgünstige Kredite und Zuschüsse notwendig, um vor allem energetische und altersgerechte Sanierungen voranzubringen.

Bei der Förderung des Mietwohnungsbaus stehen der Bund und die Länder in der Pflicht, so die Forderung der Wohnungsbau-Initiative. Schwerpunkt müsse hier der soziale Wohnungsbau sein.

Thomas Lähns

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