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Potsdam-Mittelmark: „Handfeste Aktionen“ gegen Bildungsnotstand Stahnsdorfer Eltern gründeten Bildungs-Initiative Ernüchterung nach Schülerprotest in Werder

Potsdam-Mittelmark - Der Schülerprotest in Werder ist kaum verklungen, da regt sich auch unter Stahnsdorfer Eltern der Unmut über den massiven Unterrichtsausfall und die steigende Belastung der Lehrer. Dort hat sich jetzt eine Initiative gegen den „zunehmenden Bildungsnotstand“ gegründet.

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Potsdam-Mittelmark - Der Schülerprotest in Werder ist kaum verklungen, da regt sich auch unter Stahnsdorfer Eltern der Unmut über den massiven Unterrichtsausfall und die steigende Belastung der Lehrer. Dort hat sich jetzt eine Initiative gegen den „zunehmenden Bildungsnotstand“ gegründet. Zusammengeschlossen haben sich zunächst Eltern der Zille-Schule, der Lindenhof-Grundschule und des neuen Kreis-Gymnasiums, sagte Mitgründern Regina Schwarz gestern den PNN auf Anfrage: „Wir hoffen auf weitere Mitstreiter von anderen Schulen aus der Region.“ Geplant seien „handfeste überörtliche Aktionen“, wie zum Beispiel Demonstrationen oder Diskussionsrunden.

„Die Lehrer werden überfordert und verschlissen“, kritisiert Schwarz: „Bildung ist nur noch eine Notstandsverwaltung.“ Auch Mitinitiatorin Bettina Reinfeld schätzt die Situation an den Schulen als „dramatisch“ ein: „Klassen werden aufgeteilt, so dass bis zu 35 Schüler ,konzentriert’ lernen. Oder ein Lehrer flitzt über die Gänge, um drei Klassen zu beaufsichtigen.“ Durch regelmäßige Protestaktionen wollen die Initiatoren ein Umdenken in der Politik erreichen.

Mit Ernüchterung endete unterdessen der gestrige Protesttag der Schüler des Ernst-Haeckel-Gymnasiums Werder (Havel) gegen die kurzfristige Umsetzung einer Englischlehrerin: Etwa 60 Schüler hätten sich am Besuch beim Schulamt in Brandenburg (Havel) beteiligt, so Schülersprecher Tillmann Wolff: „Wir sind mit Trillerpfeifen und Tröten in die Behörde reingegangen.“

Das Gespräch mit den Schulamtsmitarbeitern schätzte er allerdings als wenig erfolgreich ein: „Wir haben uns nicht ernst genommen gefühlt, auf viele wichtige Fragen haben wir keine Antwort bekommen.“ Wie berichtet soll die betroffene Lehrerin zum Halbjahr wechseln.

Immerhin will die Behörde die Umsetzung jetzt noch einmal prüfen, wie Schulamtsleiter Ulrich Rosenau den PNN sagte. Der Zeitpunkt für den Weggang sei „ungünstig“, räumte auch Jörg Ritter, der Leiter des Haeckel-Gymnasiums, auf Anfrage ein. Er hofft auf eine schnelle Nachbesetzung: „Am 8. Februar ist der erste Schultag, die Zeit drängt.“

Zur Nachbesetzung wird es womöglich aber gar nicht kommen: Denn Grund für die Umsetzung sei nicht nur der akute Bedarf für die Englischlehrerin an einer Oberschule in Lehnin, sondern auch der Rückgang der Schülerzahlen am Haeckel-Gymnasium, erklärte Schulamtsleiter Rosenau. Nach derzeitigen Berechnungen müsse die Schule ab dem neuen Schuljahr ohnehin auf vier oder fünf Lehrer verzichten. Deshalb solle der Unterricht schon jetzt auf die verbleibenden Lehrer aufgeteilt werden. Jana Haase

Kontakt zur Bildungsinitiative bei Regina Schwarz, Tel. (03329) 69 82 42, oder Bettina Reinfeld, Tel. (03329) 69 08 87.

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