Potsdam-Mittelmark: Havelbote wohl bald nicht mehr kostenlos
Keine dauerhafte Subventionen mehr/ Fremdenverkehrsverein soll Finanzierungskonzept erarbeiten
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Keine dauerhafte Subventionen mehr/ Fremdenverkehrsverein soll Finanzierungskonzept erarbeiten Schwielowsee. Der Havelbote wird künftig vom Fremdenverkehrsverein (FVV) Schwielowsee verlegt und herausgegeben. Mit einem Beschluss sicherte die Gemeindevertretung das Erscheinen der Heimatzeitung zunächst erst einmal für das kommende Jahr. Neben den Kosten für das Amtsblatt von 11430 Euro will die Gemeinde für 2004 auch einen Zuschuss von 17200 Euro für den nichtamtlichen Teil zahlen. Die Gemeindevertreter verbanden diese Anschubfinanzierung mit der Auflage für den FVV, bis Jahresende ein Konzept zur eigenständigen Finanzierung des Heimatteils zu erarbeiten. Die Gemeinde musste als Verleger des alle zwei Wochen erscheinenden Havelboten zurücktreten, da laut Landesgesetz ein Amtsblatt allein durch öffentliche Mittel finanziert werden muss (PNN berichteten). Der nichtamtliche Teil der Heimatzeitung finanziert sich jedoch zu einem großen Teil aus Anzeigen. Von den ohnehin wenigen Bewerbern um die Herausgabe des Blattes blieb am Ende nur noch der Fremdenverkehrsverein Schwielowsee, der die Produktionskosten aber nicht allein tragen kann. Die jährlichen Kosten von über 65000 Euro könnten durch ein Abonnement gedeckt werden, schlug Gemeindevertreter Christian Lahr-Eigen (CDU) vor. Mit zehn Euro im Jahr pro Abonnent sei ein Zuschuss der Gemeinde nicht mehr nötig. „Die 17200 Euro fehlen uns an anderer Stelle, zum Beispiel bei der Jugend- und Seniorenarbeit.“ Nicht alle Bürger am Schwielowsee würden ein Amtsblatt haben wollen, bekommen sollten es dann nur diejenigen, die es auch möchten. Dem verwehrte sich die PDS-Abgeordnete Lisa Stoof: Die Bürger hätten sich an den Havelboten gewöhnt, aber an der Bereitschaft zu einem Abonnement zweifele sie. Ähnlich die Meinungen aus der SPD-Fraktion: „Auf jeden Bürger runtergerechnet, kostet der Havelbote nur 1,70 Euro pro Jahr und Einwohner“, so Thomas Hartmann. Eine Umfrage, ob die Schwielowseer ihren Havelboten mitfinanzieren würden – auch dieser Vorschlag wurde vorgebracht – sei kaum sinnvoll, weil nur die wenigsten wahrheitsgemäß antworten würden. Mit der Maßgabe für den FVV, bis Ende des nächsten Jahres ein Finanzierungskonzept zu erarbeiten, einigten sich die Gemeindevertreter auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. „Weitere Einschränkungen dürfen wir nicht vornehmen, sonst verlegt uns niemand mehr den Havelboten“, so Helga Martins (BB). Thomas Lähns
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