Potsdam-Mittelmark: Havelbus fährt unter einem guten Stern
Gestern wurde der 175. Mercedes-Bus übergeben / Ausstattung soll Vandalismus zurückdrängen
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Gestern wurde der 175. Mercedes-Bus übergeben / Ausstattung soll Vandalismus zurückdrängen Potsdam-Mittelmark - Am hinteren Ende des neuen Citaro-Gelenkbusses sitzen die Fahrgäste mit dem Blick zum Gang. Das hat auch einen Grund: Bei der Länge des Gefährts – 18 Meter – ist der Bereich für den Fahrer kaum noch zu überblicken. Und damit steigt manch jüngerem Fahrgast die Versuchung, Eddingstift oder Schlüssel auszupacken. Wer aber keine Rückenlehne vor sich und das Fenster im Rücken hat, der hat es schon etwas schwerer. Das ist eine der Neuerungen, an dem neuen Mercedes, den Havelbus gestern in Betrieb genommen hat, dem mittlerweile 175. Gestern übergaben zwei Mitarbeiter vom Hersteller Mercedes den 12-Tonner an das Verkehrsunternehmen und einen weiteren Bus, der in der Umgebung von Nauen unterwegs sein wird. Das nutzte Havelbus-Geschäftsführer Peter Ethofer zu einer kleinen Bilanz. Im Jahre 1991 begann die Zusammenarbeit. Alle 16 Busse, die Havelbus in diesem Jahr erworben hat, kamen von Mercedes-Benz. Insgesamt besteht die Flotte aus 220 Gefährten, zwei Drittel davon kommen von dem deutschen Automobil-Riesen mit dem Stern. Der neue Gelenkbus hat 338000 Euro gekostet, die Hälfte davon kam vom Land. Eingesetzt wird das Gefährt allem in Potsdam und Umgebung. Es verfügt über 56 Sitz- und 93 Stehplätze. Eine einfache Rampe zum Ausklappen ermöglicht Rollstuhlfahrern den Einstieg. Wie alle Busse seit dem vergangenen Jahr ist auch dieser mit einer Klimaanlage ausgestattet, außerdem mit mehreren Überwachungskameras. Neu bei diesem Modell: Die Stangen zum Festhalten sind in Signalgelb gehalten. Das geht nicht auf den geänderten Geschmack der Designer zurück, sondern auf eine neue EU-Richtlinie. Übrigens sind im hinteren Teil die übrigen Sitze Rücken an Rücken angebracht – ebenfalls um sie vor Verunstaltung zu schützen. Mercedes habe sich bei den Ausschreibungen durchgesetzt, sagte Peter Ethofer. Die Busse seien zwar nicht die billigsten. Das gleiche sich aber durch hohe Qualität und niedrige Wartungskosten wieder aus. „Wenn wir die Wagen nach 12 bis 13 Jahren wieder verkaufen, erzielen wir mit Mercedes die besten Preise.“ Winfried Heckt, Verkaufsleiter Omnibusse bei Mercedes, bezeichnete Havelbus als einen der besten Kunden. Deutschlandweit hat das Unternehmen bei Linienbussen einen Marktanteil von 61 Prozent. Langsam erobere man aber auch andere Märkte. In London seien mittlerweile 300 Mercedes-Busse unterwegs, in London 180 rote Gelenkbusse. Auch in Mallorca ist die Baureihe unterwegs. Heckt bedankte sich auch im Namen der 3500 Mitarbeiter im Mannheimer Werk. Mercedes sei der letzte Linienbushersteller, der noch in Deutschland fertige. Volker Eckert
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