Potsdam-Mittelmark: Havelbus will vier Millionen mehr vom Kreis
Potsdam-Mittelmark – Gestiegene Spritpreise, mehr Materialkosten – aber kaum mehr Einnahmen: Der Havelbusgesellschaft sind in den vergangenen Jahren die Kosten davongefahren. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark soll das Unternehmen, das zur Hälfte ihm und zur anderen dem Kreis Havelland gehört, jetzt mit vier Millionen Euro zusätzlich ausstatten.
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Potsdam-Mittelmark – Gestiegene Spritpreise, mehr Materialkosten – aber kaum mehr Einnahmen: Der Havelbusgesellschaft sind in den vergangenen Jahren die Kosten davongefahren. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark soll das Unternehmen, das zur Hälfte ihm und zur anderen dem Kreis Havelland gehört, jetzt mit vier Millionen Euro zusätzlich ausstatten. Über diese „überplanmäßigen Mehraufwendungen“, die unterm Strich für 2011 und 2012 bereits angefallen sind, soll der Kreistag Ende Juni entscheiden. „Zur Sicherung der Stabilität und zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen in der HVG“ sei diese Ausgabe allerdings unvermeidlich, so die Einschätzung des Landratsamtes.
Hintergrund für den plötzlichen Geldbedarf bei Havelbus: Der Kostenersatz, den die Kreise jährlich überweisen müssen, wird nur alle drei Jahre neu berechnet. Seit 2008 erhält die HVG für jeden in Mittelmark gefahrenen Kilometer pauschal 2,50 Euro aus der Kreiskasse, abzüglich der Erträge, die das Unternehmen selbst gemacht hat. Diese Rechnung würde nach der Explosion der Rohölpreise jedoch nicht mehr aufgehen, heißt es seitens der HVG. Nach einer Neuberechnung, die ein Wirtschaftsprüfer im Februar gemacht hatte, müsste sich der Kostenersatz auf 2,86 Euro erhöhen.
Dass das Minus im Etat der HVG seit 2008 immer größer wird, darauf wurde bereits im Beteiligungsbericht, den der Kreis jährlich für seine Gesellschaften erstellen lässt, hingewiesen. Darin war 2011 prognostiziert worden, „dass aufgrund der permanenten Kostensteigerung und der stagnierenden Einnahmen der Druck auf die Gesellschaft hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Effizienz weiter steigen wird.“ Einsparungen seien ohne Abstriche an der Qualität des Nahverkehrs jedoch nicht möglich, die Belastbarkeit des Personals sei ebenfalls längst ausgeschöpft.lä
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