Potsdam-Mittelmark: Heimspiel gegen die Hertha-Chefs
Werders Auswahl aus Politikern und Hobbykickern unterlag mit 4:16
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Werders Auswahl aus Politikern und Hobbykickern unterlag mit 4:16 Werder - Kommunalpolitik auf dem Fußballfeld? Am Sonnabend streiften Werders Stadtverordnete für 90 Minuten Stutzen und Trikot über, um die Blütenstadt einmal sportlich zu vertreten. In einem Freundschaftsspiel kickte die Werderaner Auswahl - unter anderem auch der 1. Beigeordnete Hartmut Schröder sowie Fußballer des SV Viktoria, gegen die Chefetage des Berliner Fußballclubs Hertha, mit dabei: die einstigen Profis Dieter Hoeneß und Michael Preetz. Die hatten am Vorabend ihren Jahresabschluss im hiesigen Seglerheim gefeiert und im Inselhotel übernachtet. Die Herthaner gaben sich aber alles andere als verkatert, es hagelte Tore. Den Werderanern gelangen insgesamt vier Treffer durch Christian Große (2), Matthias Zube und Sebastian Hackbart. Aber schließlich stand der Spaß im Vordergrund. Und auch wenn die Berliner mit 16 offiziellen Toren klarer sportlicher Sieger waren, zeigte sich einmal mehr: an der Partnerschaft mit Hertha gewinnt die Blütenstadt - und ihr Fußballverein Viktoria. Welcher Landesligaclub hat schon mal die Gelegenheit, gegen Bundesligisten zu spielen? Am 2. Juli soll ein Freundschaftsspiel gegen die Profis ausgetragen werden. Die 2000 Karten seien bereits ausverkauft, berichtete Bürgermeister Werner Große am Spielfeldrand. Möglicherweise wird eine Tribüne für weitere Zuschauer aufgebaut. Ob bei solchen sportlichen Begegnungen oder bei eher inoffiziellen Anlässen wie der Party am Freitag: Immer häufiger tauchen Berliner Fußballer in Werder auf. „Die fühlen sich wohl hier“, schätzt der Bürgermeister. Das bestätigte Hertha-Geschäftsführer Dieter Hoeneß, er gab sich begeistert von der Blütenstadt und sicherte zu, demnächst auch mal privat vorbei zu schauen. "Wir unterhalten Partnerschaften zu 22 Städten in Brandenburg, aber Werder ist herausragend", lobte er. Ein Schulterklopfen für Klaus-Dieter Bartsch. Er ist Präsident von Viktoria und in der Stadt für den Sport zuständig. Die Zusammenarbeit mit der Hertha ist für ihn Herzensangelegenheit. Dabei arbeitet er mit den Profis immer auf gleicher Augenhöhe, verleiht seinen Anliegen schon mal Nachdruck. So ist auch das Freundschaftsspiel zum 85-jährigen Jubiläum seines Clubs zustande gekommen. Bartsch übernahm am Sonnabend die Rolle des Schiedsrichters. Auch wenn die Fans am Rande ihn hin und wieder aufforderten, zugunsten der Heimmannschaft zu pfeifen, ließ er sich nicht beirren. Schließlich sollen hier noch einige Heimspiele gegen die Blau-Weißen ausgetragen werden. Die Begeisterung wächst, für Viktoria und für Hertha: „Die Leute reden darüber, unsere Partnerschaft wird sehr gut angenommen“, sagt Bartsch. Und mit der zunehmenden Fangemeinde profitiert letztendlich auch der Berliner Club von der Partnerschaft. Thomas Lähns
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