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Potsdam-Mittelmark: „Hightech statt Kuhstall“

Langerwischer Firma Mawa Design gewinnt mit einer LED-Leuchte bei den Brandenburger Designtagen

Von Eva Schmid

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Seediner See/Michendorf - So ein Lichtschein ist bei genauerer Betrachtung eine runde Sache. Und eine saubere noch dazu, sagen die Experten. Aber nur, wenn der Lichtkegel keine Kanten wirft. In der Fachsprache sagt man dann, das Licht läuft sauber aus. Kein Spiegelei also. Aha. Denn Spiegeleilicht ist innen gelblich, zum Rand hin wird es weiß. Das ganze Gegenteil zum Licht der neuen „FlatBoxLED“-Lampe der Michendorfer Firma Mawa Design. Auch wenn die Lampe Ecken und Kanten hat, ihr Licht ist rund und sauber. Auch deshalb hat sie am Mittwochabend den ersten Platz auf den Brandenburger Designtagen in der Kategorie Produktdesign gemacht.

Ein Jahr haben die Ingenieure des Michendorfer Unternehmens an der nun preisgekrönten Leuchte aus Aluminium getüftelt. Wie ein kleines Taschenbuch aus Aluminium hängt sie an der Decke und strahlt. Außer dem besonderen Licht – sauber und rund – haben die Ingenieure in die Lampe noch einige weitere Raffinessen eingebaut, sagt Firmenchef Martin Wallroth. „An der Lampe ist nichts geklebt, nichts geschweißt und nichts geschraubt." Das Blech des Strahlers wurde mit speziellen Highspeed-Fräsen so zugeschnitten, dass man es falten kann, erklärt Wallroth. Mit seinem Daumen streicht er an den Kanten der Lampe entlang. Das Besondere daran: Die Kanten sehen aus, als seien sie scharf, sind es aber nicht.

In dem rechteckigen Metallgehäuse sitzt eine Leiste mit sieben Hochleistungs-Leuchtdioden. Im Gehäuse versteckt sind auch ein Trafo und ein Kühlgerät, um die lichtstarke Lampe zu kühlen. Die letzte Raffinesse: „Das Licht ist dimmbar, das ist bei Leuchtdioden sehr selten der Fall“, sagt Wallroth stolz. Seine Innovation hat er sich patentieren lassen.

Seit Jahren arbeiten Wallroth und seine rund 30 Mitarbeiter in den Fabrikhallen in Neuseedin an Innovationen. „Wenn wir uns nicht in der Nische bewegen würden, wären wir große Hersteller und würden in China produzieren.“ Hauptsächlich machen sie Sonderanfertigungen. Bei Mawa-Design gehe es um Präzision und Qualität – das steht auch auf allen Produkten. Und zwar in Form des Slogans „Made in Brandenburg“. Das ist Wallroth wichtig, denn er hat eine Mission: „Bei Brandenburg denkt man schnell an Kuhstall, aber ich will zeigen, dass es hier Hightech statt Stallgeruch gibt.“ Um preisgekröntes Design überhaupt herstellen zu können, greift Mawa-Design auf die Hilfe von internationalen Designern zurück. Gefräst und montiert werden die edlen Lampen dann in Handarbeit in Neuseddin.

Dass Wallroths Konzept aufgeht, sieht man an den vielen Designpreisen, die der Unternehmer regelmäßig einheimst. Dieses Jahr unter anderem der Red-Dot-Designpreis. Die Leuchten stehen nicht nur in Luxussuiten, sondern hängen auch in vielen öffentlichen Gebäuden. Manchmal sogar in Schlössern. Die Stehlampe „Langer Kerl“ wartet gerade darauf, in das Neue Palais geliefert zu werden. Andere Leuchten wurden in einem Einkaufcenter in Dubai als Kunstwerke installiert. Mawa erhellt sogar das Bundesverkehrsministerium. Und auch in Hochschulbibliotheken bringen die puristischen Mawa-Tischleuchten Licht in die Tiefen der dicken Wälzer. Eva Schmid

Mehr über die Firma im Internet unter www.mawa-design.de

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