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Potsdam-Mittelmark: Hilfe für verwahrloste Schafherde

Werder (Havel) - Das Veterinäramt des Landkreises muss jetzt über die Konsequenzen für einen Landwirt im Glindower Gemeindeteil Elisabethhöhe entscheiden, nachdem dieser seine Schafherde vernachlässigt hat. An Silvester sind die zirka 30 ausgehungerten Tiere einer Spaziergängerin aufgefallen, drei waren bereits tot.

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Werder (Havel) - Das Veterinäramt des Landkreises muss jetzt über die Konsequenzen für einen Landwirt im Glindower Gemeindeteil Elisabethhöhe entscheiden, nachdem dieser seine Schafherde vernachlässigt hat. An Silvester sind die zirka 30 ausgehungerten Tiere einer Spaziergängerin aufgefallen, drei waren bereits tot. Da der Halter nicht zu erreichen war, verständigte die Frau das Ordnungsamt. „Unser Außendienst war sofort da und benachrichtigte eine Tierärztin“, so Wilfried Nikolai aus der Stadtverwaltung. Anderthalb Stunden später sei auch der Halter eingetroffen und habe auf Anweisung durch das Ordnungsamt Futter und Wasser herbeigebracht.

Mittlerweile war auch eine Mitarbeiterin der Potsdamer Tiertafel eingetroffen, die sich mit Unterstützung des Tierschutzvereins Potsdam um weiteres Futter kümmerte: Von einem Hof in Langerwisch wurde frisches Heu geholt, welches der Halter laut Ordnungsamt auch gleich bezahlt hat. Ein Schaf, das bereits schwer angeschlagen war, wurde von den Tierschützern auf den Hof in den Michendorfer Ortsteil gebracht. „Der Missstand wurde beseitigt, weiteren Handlungsbedarf hat es nicht gegeben“, so Nikolai. Der Fall wurde an das Veterinäramt weitergeleitet. Zudem ist Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden.

Bei den Schafen handelt es sich um eine Rasse, die auch bei niedrigen Temperaturen draußen gehalten werden kann. Allerdings hatten sie nichts zu trinken, weil die Tröge zugefroren waren und nichts zu fressen, weil sie auf einem Süßkirschenacker stehen. Der Halter sei bereits in der Vergangenheit auffällig geworden, so Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm gestern auf PNN-Anfrage: Ein Nachbar hatte sich über massiven Gestank von dem Hof in der Poststraße beschwert. Das Gelände selbst mache einen verwahrlosten Eindruck und auch der Ackerbau verlaufe in dem Betrieb nachlässig. Wilhelm gab sich betroffen von dem Vorfall. „Mich ärgert so was, eigentlich müssten solche Höfe regelmäßig kontrolliert werden.“ Thomas Lähns (mit DPA)

Thomas Lähns (mit DPA)

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