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Potsdam-Mittelmark: Hilfe für Werders Scala

Berliner Cineast will mit Förderverein Kino retten

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Werder (Havel) - Voriges Jahr war Andreas Braml erstmals im Scala in Werder. Er war auf das denkmalgeschützte Kino aufmerksam geworden, als 70-Millimeter-Filme im Original-Breitfilm gezeigt wurden. „Hello Dolly“, „In 80 Tagen um die Welt“ und „Krieg und Frieden“ hat der Berliner TU-Student und Cineast in Sondervorführungen gesehen. „Das Format wird nur noch selten genutzt, das ist was Besonderes“, sagt er. Selbst in Berlin gebe es mit dem Astor nur noch ein Kino, das gelegentlich 70-Millimeter-Filme zeigt.

Der Ort, das Kino, der engagierte Mentor Knuth Steenwerth – Braml fühlte sich ein bisschen an das Landkino seiner Kindheit in Landsberg bei München erinnert. Als er von der angespannten Lage des Scala hörte und von den Plänen, einen Förderverein zu gründen, war er dabei. Braml gehörte zu den zehn Gründungsmitgliedern, als es am 22. Januar so weit war, er wurde Vorsitzender. Auch wenn er aus Berlin kommt – die meisten in der neuen Truppe seien aus Werder, versichert er.

Unterstützt fühlt sich der neue Verein von einer Unterschriftensammlung, mit der Ende 2012 über 100 Leute den Erhalt des Kinos unterstützten. Jetzt wird auf den schnellen Eintrag ins Vereinsregister und dann auf viele Fördermitglieder gehofft, sagt der 30-Jährige. Der Potsdamer Filmemacher Andreas Dresen will den Verein als Ehrenmitglied unterstützen. Sein Film „Whisky mit Wodka“ wurde zum Teil im Scala gedreht. Auch Schauspielerin Ruth Reinecke, Kabarettistin Andrea Meissner und der Potsdamer HFF-Professor Klaus Stanjek werden als Ehrenmitglieder hinter dem Verein stehen.

„Das Scala ist ein wunderschönes Haus. Es es wäre schade, wenn es stirbt“, sagt Braml. Mit vereinter Kraft soll das verhindert werden: „Es ist nicht unmöglich, hier was zu bewegen.“ Das Haus soll sich dazu anderen Vereinen und Veranstaltern öffnen, mehr zur Kulturstätte der Stadt werden, auch für Theater, Konzerte oder Lesungen. Der neue „Kino Kultur Werder e.V.“ will das auf den Weg bringen, auch das filmische Erbe, die Bedeutung von Landkinos ins Bewusstsein rücken. Nicht zuletzt hofft man auf öffentliche Mittel, auch für erforderliche Umbauten. Braml: „Ohne wird es nicht gehen.“ hkx

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