zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Hitzeschäden in Brandenburg nur auf der A 9

An den Gefahrenstellen gilt weiter ein Tempolimit

Stand:

Potsdam-Mittelmark - Gluthitze hat in den vergangenen Tagen mehrere Autobahnabschnitte nahezu im gesamten Bundesgebiet gesprengt. Bei Abensberg in Bayern verunglückte ein 59-jähriger Motorradfahrer tödlich. Er war von einer aufgesprengten Betonplatte etwa 100 Meter weit gegen eine Leitplanke geschleudert worden. In Brandenburg sind die Hitzeschäden bisher auf zwei Abschnitte auf der A 9 (Potsdam-Leipzig) beschränkt geblieben. Das sagte der zuständige Sachgebietsleiter für Straßenunterhaltung, Reimund Schmidt, den PNN auf Anfrage. Am Freitagmorgen hatte ein Autofahrer auch über einen möglichen Hitzebruch auf der A115 am Anschluss Babelsberg informiert. Eine sofortige Kontrolle habe jedoch ergeben, dass sich dort nur ein Fugenband zwischen den Platten gelöst hatte – ein Schaden der schnell repariert werden konnte und nicht unbedingt auf Hitze zurückzuführen ist.

Wesentlich größer ist der Schaden auf der A9 an der Anschlussstelle Klein Marzehns. Dort seien zwei Übergänge von Betonplatten zu Schwarzdeckenbelägen betroffen, sagte der Leiter der Autobahnmeisterei Niemegk, Hans-Joachim Bastian, den PNN. Bereits am Mittwoch hatten sich die Platten durch die extreme Hitze ausgedehnt und die Schwarzdecke bis zu acht Zentimeter nach oben gedrückt. Die Fahrzeugführer wurden von der plötzlich auftauchenden Delle überrascht – laut Polizei kam es zu fünf Verkehrsunfällen mit Sachschaden. Sofort wurde eine Fahrspur in Richtung Leipzig gesperrt – seitdem gilt dort ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern (PNN berichteten). Am gestrigen Freitag wurde die Delle mit einer Fräse beseitigt – eine notwendige Grundinstandsetztung der Fahrbahn soll innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgen, kündigte Bastian an.

Eine dritte Schadstelle befindet sich zwischen den Anschlussstellen Beelitz und Brück. Dort ist eine Zementbetondecke aufgebrochen und bereits am Mittwoch notdürftig geflickt worden. Derzeit gilt dort eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 Stundenkilometern – die abschließende Reparatur soll am kommenden Mittwoch erfolgen.

Ungeklärt ist bisher, warum die Fahrbahn ausgerechnet auf der A9 durch die Hitze gesprengt wurde. Sie ist im Jahr 2000 komplett neu ausgebaut worden. Mangelhafte Verarbeitung als Ursache wird von den Verantwortlichen bislang ausgeschlossen. Aus den vergangenen Jahren seien solche Hitzeschäden auf brandenburgischen Autobahnen indes nicht bekannt, sagte Schmidt. ldg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })