Potsdam-Mittelmark: Hoffen auf vier Bahnen
„Purzelmänner“ zuversichtlich: Baubeginn für neue Kegelbahn 2010
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Michendorf - Der Bau einer neuen Kegelanlage in Michendorf ist wieder ein Stück näher gerückt: Die Bauverwaltung und das Ingenieurbüro Basler haben jetzt ihre gemeinsame Vorplanung präsentiert. Demnach könnte die Anlage auf der östlichen Seite des Gemeindezentrums „Zum Apfelbaum“ errichtet werden, vier Bahnen umfassen und damit für Wettkämpfe gewappnet sein. Allerdings müsste Michendorf laut einer ersten Kostenschätzung 626 000 Euro investieren.
Denn dass nur die Gemeinde als Bauherr auftreten könne, unterstrich gestern Wolfgang Heinze, Vorsitzender des örtlichen Kegelclubs Purzelmann. In der Vergangenheit war immer die Rede davon, dass der Verein als Bauherr auftritt und die bestehende Anlage per Erbbaupachtvertrag übernimmt. So wollte man den Weg für Fördermittel ebnen. Doch die werde es laut Heinze kaum geben. Im Sportstättenfördertopf „Goldener Plan Ost“ stünde kaum noch Geld zur Verfügung, und von der Integrierten Ländlichen Entwicklung aus EU-Töpfen könnten die Michendorfer nicht profitieren, weil der Ortsteil nicht im ländlichen Raum liegt. Der Verein könne Arbeitsleistungen beim Bau anbieten und die Anlage pachten, wenn sie fertig ist.
So dürfte es schwierig werden, den Neubau bereits im kommenden Jahr zu realisieren. Zwar hat Bürgermeisterin Cornelia Jung angekündigt, dass in diesem Jahr rund 1,5 Millionen Euro mehr aus Steuereinnahmen zusammengekommen sind, doch wird auch andernorts in der Gemeinde Anspruch auf das Geld erhoben.
„Wir sind zuversichtlich, dass es im übernächsten Jahr klappt – aber erst nach dem ersten Spatenstich werden wir aufatmen“, so Heinze. Sein Verein ringt seit zwölf Jahren um eine neue Kegelbahn. Die momentane Anlage besteht nur aus zwei Bahnen und wurde Anfang der 1920er Jahre errichtet. Die „Purzelmänner“ kegeln zum Teil in höheren Ligen und bräuchten deshalb vier Bahnen. Die erste Damenmannschaft mischt zum Beispiel auf Landesebene mit, müsse deshalb zum Üben unter entsprechenden Bedingungen regelmäßig nach Treuenbrietzen fahren. Von den knapp hundert Vereinsmitgliedern sei ein Fünftel unter 18 Jahre alt. Heinzel hebt die Jugendförderung hervor, verweist auch auf die „AG Kegeln“ der Ganztagsschule in Wildenbruch. Auch der Michendorfer Hort nutzt die Anlage, ebenso das Norberthaus. Einmal pro Woche organisiert auch die Awo hier einen Kegelnachmittag.
Die neue Anlage soll ebenfalls allen Michendorfern offenstehen. Das lange Gebäude mit den beiden alten Bahnen werde indes nicht abgerissen, so Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed auf Anfrage, sondern soll im Zuge des Neubaus saniert und von den Keglern und der Gemeinde weiter genutzt werden: mit Räumen für Catering, Garderobe,WC und Lagermöglichkeiten. Thomas Lähns
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