Potsdam-Mittelmark: Hoffnung auf den neuen Kita-Schlüssel
Nuthetals SPD diskutierte mit Bildungsminister
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Nuthetal - Mit 36 Millionen Euro jährlich werde das Land Brandenburg ab September einen besseren Betreuungsschlüssel in den Kitas umsetzen. Das versicherte der brandenburgische Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) auf einem Forum der SPD-Ortsgruppe Nuthetal. Das bedeute, dass auf eine Erzieherin statt bisher sieben nur noch sechs Kinder entfallen. „Mehr ist nicht drin“, erklärte Rupprecht. Klar ist, dass Kinder nicht optimal vorbereitet in die Grundschulen kommen. Hier gäbe es Reserven. Schon in der Kita müssten vor allem Sprachdefizite erkannt werden, das beträfe 15 Prozent der Kinder, so Rupprecht. Dafür würden jetzt 2000 Erzieher fortgebildet.
Nuthetals SPD-Ortschefin Monika Zeeb begrüßte den angekündigten besseren Betreuungsschlüssel in Kindertagesstätten. Allein das helfe aber nichts, wenn in Nuthetal keine Kita-Plätze frei seien, erklärte sie. Erneut beklagte sie, dass der vor einem Jahr eingerichtete Kita-Sonderausschuss noch keine Entscheidung vorlegen könne. Ihrer Ansicht nach könnte der von der SPD damals angeregte vierte Bauabschnitts an der Rehbrücker Kita „Anne Frank“ schon stehen. Wie berichtet, hatten die anderen Fraktionen vor dieser kostenträchtigen Entscheidung zunächst klare Prognosen über die Kinderzahlen Nuthetals gefordert. Aktuell wird nun der Neubau einer Kita durch einen freien Träger im Rehgrabengebiet forciert. Als Übergangslösung wird an Container oder die Schaffung zusätzlicher Plätze in der Saarmunder Kita gedacht.
Monika Zeeb kündigte zudem an, sie wolle sich für die technische Ausstattung mit interaktiven Whiteboards an der Rehbrücker Grundschule stark machen. Harsche Kritik gab es im Nuthetaler Forum am baulichen wie auch hygienischen Zustand an Potsdamer Gymnasien. Rupprecht verwies in dieser Frage an den Schulträger, die Stadt Potsdam. Heftig diskutiert wurde auch die Personalpolitik. Unterricht falle aus, nur weil sie zur Unterschrift des Arbeitsvertrages in das Schulamt fahren müsse, beklagt eine Lehrerin. Für einen besseren Umgang mit Stundenausfall sei ein geregeltes System nötig, so der Minister. Ruheständler zu aktivieren oder Billigkräfte einzusetzen, sei keine dauerhafte Lösung. Eine Lehrerin kritisierte die Klassenzusammenlegungen, wenn mehrere Kinder aus den Grundschulen zu einer der Leistungs- und Begabtenklassen wechseln und die vorgeschriebene Klassenfrequenz unterschritten werde. Rupprecht weiß um die so bedingte „Ausdünnung“ der Grundschulen. Trotzdem schätze er den Erhalt der sechsklassigen Grundschule. Er gab als Versprechen mit, die zusätzlich zum Manager gewordenen Schulleiter zu entlasten. Rupprecht versicherte auch, um die Umsetzung von Schüler-Bafög für die sozial schwächeren zu kämpfen. Eine Lösung scheint in Sicht zu sein. 2010 stehen dafür 1,1 Millionen Euro bereit, Tendenz steigend.Ute Kaupke
Ute Kaupke
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