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Die Teltomat-Brache: Schandfleck und Sicherheitsrisiko.

© Andreas Klaer

Potsdam-Mittelmark: Hoffnung für die Teltomat-Brache

Michendorfs Bürgermeister Mirbach sucht mit Investor Papenburg nach einer Lösung im Ortskern

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Michendorf – In den letzten Jahren war die Beziehung frostig geworden – doch jetzt bricht Tauwetter zwischen der Gemeinde Michendorf und der Papenburg AG an. Gemeinsam will man nach einer Lösung für die Teltomatbrache im Michendorfer Ortskern suchen – darauf haben sich Firmenchef und Grundstücksbesitzer Günter Papenburg und Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU) gestern bei einem Rundgang über das zwei Hektar große Gelände verständigt. „Wir sind beide mit einem positiven Gefühl auseinandergegangen“, resümierte Mirbach die Begegnung gegenüber den PNN.

Laut Bürgermeister wolle die Gemeinde jetzt eine Machbarkeitsstudie erstellen, wie sich das frühere Industriegelände wieder mit Leben füllen ließe, dem Unternehmen dann die Vorschläge unterbreiten und schließlich nach Förderquellen suchen. „Die alten Planungen aus den 90er Jahren sind nach Einschätzung von Herrn Papenburg nicht mehr aktuell“, erklärte Mirbach.

Der Baukonzern hatte das Gelände 1994 von der Treuhand erworben, um hier ein neues Ortszentrum mit Wohnen und Gewerbe zu schaffen. Die Entwicklung der Gemeinde habe dieses Vorhaben jedoch eingeholt, sagt auch Mirbach. Denn ein Ortszentrum gibt es bereits an der Potsdamer Straße, und auch neue Wohnungen wurden zu Genüge gebaut. Mirbach verwies auf einen Vorschlag aus dem Hauptausschuss: Dort war angeregt worden, auf dem Gelände Wohnungen speziell für Senioren zu bauen. „Dann allerdings müsste einiges für den Lärmschutz getan werden“, konstatierte er. Das Areal grenzt unmittelbar an die Bahngleise.

An solche Perspektiven dürften in Michendorf nur noch die Wenigsten geglaubt haben: Jahrelang hatte sich auf der Brache nichts getan. Das offene Loch im Herzen des Ortes wurde zum Schandfleck – und zum Sicherheitsrisiko, da spielende Kinder immer wieder auf das Gelände kletterten. Die abwartende Haltung der Papenburg AG hatte in der Verwaltung und der Gemeindevertretung für Unmut gesorgt. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinde erwogen, das Grundstück selbst zu erwerben und zum Park mit Freilichtbühne umzugestalten.

Die Papenburg AG hatte daraufhin neuere Planungen vorgelegt, allerdings auch um mehr Fördermittel aus dem Städtebautopf gebeten. Das hatte die Gemeindevertretung größtenteils zurückgewiesen. Immerhin wurde angeboten, die öffentlichen Wege und Plätze mit Fördergeld zu bauen. Trotzdem hatte die Papenburg AG vor gut zwei Jahren erklärt, sich endgültig aus dem gemeinsamen Sanierungs-Projekt zurückzuziehen.

Konkreter Anlass war die Erhebung von Ausgleichsbeiträgen in Höhe von 600 000 Euro. Die hätte Papenburg für die Wertsteigerung zahlen müssen, die das Grundstück durch die Lage im Sanierungsgebiet im Laufe der Jahre erfahren hatte. „Der Ausgleichsbeitrag wird ein Thema bleiben“, versprach Mirbach. Denn trotz der Funkstille ist die Gemeinde aktiv geworden und hat die derzeit laufende Sanierung der Alten Ladestraße in die Wege geleitet. Von der Bahn wurde Land gekauft, darauf entsteht jetzt eine moderne Zufahrt zum Gelände. „Wir werden in kurzem Kontakt zueinander bleiben“, sagte der Bürgermeister gestern nach dem Treffen.Thomas Lähns

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