Potsdam-Mittelmark: Höhepunkte 2003 im Dreiburgenland
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Stand:
Burg Eisenhardt - die sächsische Grenzfeste im märkischen Fläming Das brandenburgische Kreisstädtchen Belzig und seine mittelalterliche Burg locken wieder mit vielfältigen Kulturprogrammen. Schon traditionsgemäß bildet vom 23. bis zum 31. August die Burgfestwoche mit dem großen Stadtfest und einem mittelalterlichen Burgspektakel den Jahreshöhepunkt. Im September (20.) lädt das Burghotel zum großen Winzerfest und am 12. Oktober ist die Burg Ausgangspunkt des jährlich stattfindenden Burgenlaufes. Übernachten kann man im ehemaligen Salzmagazin von 1417 – heute das romantische Burghotel – und zugleich auch Ausgangspunkt für einen musealen Exkurs in die Vergangenheit. Schätze aus jener Zeit birgt der Seitenflügel des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Torhauses. Über den kurfürstlichen Speisenraum gelangt man zur ehemaligen Küche. Glasvitrinen zeigen u.a. historische Volkstrachten, Delfter Keramik, Flötengläser aus dem vorigen Jahrhundert und eine hölzerne Wasserleitung, die schon vor gut 400 Jahren die Burgküche mit Wasser versorgte. Vorbei an alten Ackergeräten und Bauernutensilien führt der Weg über eine schmale Stiege in die obere Etage des zweiten Rondelturmes. Hier im „Hagelbergzimmer“ zeigt ein großes Diorama die denkwürdige Schlacht bei Hagelberg, in der die preußischen Landwehrtruppen gemeinsam mit russischen Kosaken die auf Berlin ziehenden Franzosen besiegten. Original erhaltene Waffen und Landwehrmützen illustrieren das Geschehen vom 27. August 1813 dicht bei Belzig. Historisch einmalig ist wohl zudem eine Urkunde über die letzte öffentliche Hinrichtung in Deutschland, die am 30. März 1846 in Belzig einem „Schwiegermuttermörder“ widerfuhr. Der 24 Meter hohe Bergfried, im Mittelalter noch letzte Zufluchtsstätte, gewährt zum Abschluss der Führung einen weiten Blick in die idyllische Fläminglandschaft. Wer Phantasie hat, erahnt sogar die versteckten Silhouetten von Burg Rabenstein und Schloss Wiesenburg, die mit Belzig das über die Region hinaus bekannte „Burgendreieck“ bilden. Gut markierte Wander- und Radwege machen eine Entdeckung der anderen wieder restaurierten Herrschaftssitze auch ohne PKW möglich. Der „Rabenstein“ lädt heute als rustikale Herberge mit Restaurant zum Besuch und Schloss Wiesenburg ist neben dem 48 Meter hohen Aussichtsturm und der Heimatstube vor allem wegen seinem im englischen Stil angelegten Landschaftspark ein lohnendes Ausflugsziel. Die deutsche Alleenstraße entlang über Grubo und Bergholz erreicht man die Bockwindmühle Borne. Das technische Meisterwerk von 1803 ist heute als museales Kleinod (auf Voranmeldung) zu besichtigen und wenn der Wind ordentlich bläst, lassen die schweren Mühlsteine das alte Gebälk wieder knarren. Hans-Joachim Schlichtholz Museum Burg Eisenhardt, Tel.: 033841/42461, täglich geöffnet; Anfahrt A 9, Abfahrt Niemegk, B 102; Schloss Wiesenburg, Infos über Fremdenverkehrsverein „Hoher Fläming“, Schloßstraße 1, 14827 Wiesenburg, Tel.: 033849/50445, geöffnet: Mo.-So. 10-17 Uhr; Burg Rabenstein, Tel.: 033848/60221; Bockwindmühle Borne, Besichtigung unter Tel.: 033841/32602.
Hans-Joachim Schlichtholz
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