Potsdam-Mittelmark: Hohes Niveau bei Straftaten-Bekämpfung
Anstieg der Gewaltkriminalität ein Hauptproblem
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Anstieg der Gewaltkriminalität ein Hauptproblem Potsdam-Mittelmark - Eine positive Bilanz bei der Bekämpfung von Straftaten zog der Leiter des Schutzbereiches Brandenburg, Burghard Neumann, gegenüber der Presse. Sein Verantwortungsbereich umfasst den Landkreis Potsdam-Mittelmark (ohne Region Teltow) und die Stadt Brandenburg. Hier sei mit einer Aufklärungsquote von 58,5 Prozent (2003; 57,6 Prozent) das bisher beste Ergebnis seit der Neustrukturierung des Schutzbereiches Brandenburg im Jahr 2002 erreicht worden. Im Jahr 2004 wurden im Schutzbereich Brandenburg insgesamt 20490 Straftaten erfasst, was einen leichten Anstieg zum Vorjahr darstellt. Insgesamt wurden fast 1200 Straftaten aufgeklärt und über 7000 Tatverdächtige ermittelt. Nach wie vor bilden die Eigentumsdelikte mit 42,8 Prozent den Schwerpunkt. Als sehr positiv bezeichnete Neumann, dass hier fast jede zweite Straftat aufgeklärt wurde. Bewährt habe sich die konzentrierte Bekämpfung von Straftatenserien. Ein Beispiel sei die erfolgreiche Aufklärung von Einbrüchen und Computerdiebstählen aus Geschäftsräumen in der Stadt Brandenburg. Hier sei es gelungen, eine Serie von 106 Straftaten aufzuklären und 16 Straftäter zu ermitteln. Der wirtschaftliche Gesamtschaden wird auf etwa 130000 Euro geschätzt. Als sehr besorgniserregend bezeichnete Neumann den Anstieg der Gewaltkriminalität um 11,8 Prozent auf 549 Delikte. Einen besonders deutlichen Anstieg gab es hier bei den gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 20 Prozent auf 320 Straftaten. Obwohl über zwei Drittel dieser Straftaten aufgeklärt werden konnten, kündigte Neumann an, dass die Bekämpfung dieses Straftatenphänomens auch im Jahr 2005 einen Schwerpunkt darstelle. Bei den ermittelten Tatverdächtigen stieg der Anteil der Kinder, Jugendlichen und Heranwachsenden von 30,6 Prozent auf 31,9 Prozent im vergangenen Jahr an. Bei einem Bevölkerungsanteil von 20 Prozent dieser Altersgruppe sei auch diese Entwicklung sehr bedenklich. Besonders erschreckend sei, dass fast die Hälfte der ermittelten Straftäter bei der Gewaltkriminalität Kinder, Jugendliche und Heranwachsende sind. Besonders bei den Körperverletzungs- und Raubdelikten sei bei jugendlichen Straftätern (14 bis 18 Jahre) ein überproportionaler Anstieg zu verzeichnen. Die rechtsorientierten, politisch motivierten Straftaten im Schutzbereich Brandenburg sind mit 76 erfassten Fällen im Jahr 2004 auf dem Niveau des Vorjahres. Darunter fallen auch vier Gewaltstraftaten. Neumann zeigte sich zufrieden mit der schnellen Aufklärung und beweissicheren Überführung der Tatverdächtigen. „Die permanente und konsequente Anwendung polizeilicher Maßnahmen hat zu einer starken Verunsicherung in der rechten Szene des Schutzbereiches Brandenburg geführt“, so Neumann. Er betonte, dass auch in Zukunft durch den umfassenden Einsatz der Spezialeinheit MEGA und intensive täterorientierte Maßnahmen des Jugendkommissariates (TOMEG) alle rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen den Rechtsextremismus ausgeschöpft werden sollen. ldg
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