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Potsdam-Mittelmark: Hotelprojekt für Schloss Petzow modifiziert

Denkmalgeschützter Altbau soll dominant bleiben / Baubeginn für Ferienhäuser am Schwielowsee

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Denkmalgeschützter Altbau soll dominant bleiben / Baubeginn für Ferienhäuser am Schwielowsee Von Hagen Ludwig Werder-Petzow. Geschäftsmann Axel Hilpert hat sein Hotelprojekt für das Schloss Petzow modifiziert. „Kernpunkt des Konzeptes ist, dass der historische Schlosssteil architektonisch dominant bleibt“, sagte er den PNN. Die Neubauten sollen nun wesentlich kleiner ausfallen, als in den ersten Entwürfen vorgesehen. Zwar ist der Kaufvertrag für das Schloss Petzow noch immer nicht unterschrieben, doch gibt sich Hilpert zuversichtlich, dass auch die letzten noch offenen Verhandlungspunkte bald geklärt sein könnten. Für einen siebenstelligen Euro-Betrag will er das denkmalgeschützte Kleinod von Klaus Wiesner aus Bayern erwerben (PNN berichteten). Möglichst schnell soll dann mit dem Um- und Ausbau des Schlosses zu einem 5-Sterne-Hotel begonnen werden. In dieser Phase werde die Schloss-Gastronomie nicht eine Sekunde schließen, so das ehrgeizige Vorhaben Hilperts. Deshalb will er ab Dezember dieses Jahres auch die Betriebsgesellschaft und die 19 Mitarbeiter, die über Jahre unter einfachsten Bedingungen Hotel- und Gastronomiebetrieb im Schloss aufrecht erhalten haben, übernehmen. Frische Farbe und neue Bestuhlung sollen kurzfristig für ein ansprechendes Ambiente sorgen, die Küche werde während der Bauarbeiten möglicherweise in einem Container auf dem Hof untergebracht, sagte Hilpert im Gespräch mit den PNN. Über das Projekt für das neue Schlosshotel ist in der Vergangenheit viel diskutiert worden. Die aktuellen Vorstellungen erläutert Hilpert so: Das Erdgeschoss des historischen Schlossteils soll Restaurants und Gesellschaftsräumen vorbehalten bleiben, im Obergeschoss sind lediglich acht Suiten vorgesehen. Der zu DDR-Zeiten angebaute Seitenflügel soll abgerissen und durch ein Restaurant für 150 Gäste im Stil einer Orangerie ersetzt werden. Ähnlich ist das Mövenpick-Restaurant am Schloss Sanssouci gestaltet worden. Als Neubau werde eine „Bettenscheune“ mit 42 Doppelzimmern errichtet, kündigt Hilpert an. Entgegen ersten Plänen soll hier auf ein Untergeschoss verzichtet werden, damit der historische Schlossteil im Gebäudeensemble die Dominanz behält. Hilpert betont, dass dies erste Vorschläge sind, die als Diskussionsgrundlage gedacht sind. „Schließlich wollen wir später damit werben, dass hier ein märkisches Kleinod denkmalgerecht saniert und ausgebaut wurde“, so Hilpert. Im nächsten Jahr soll der Abriss beginnen, Ende 2005 könnte das Schlosshotel öffnen, hofft der Geschäftsmann. Das für die Schlosssanierung zuständige Architekturbüro soll in ein denkmalgeschütztes Gebäude auf das Areal des einstigen Petzower Erntelagers ziehen, das Hilpert erst kürzlich erworben hat. Im einen Kilometer entfernten Resort Schwielowsee hat die Fontane-GmbH, in der Hilpert einer von drei Hauptgesellschaftern ist, nun mit dem Bau von zehn Ferienhäusern begonnen. Sie umfassen jeweils zwei Einheiten, die getrennt oder gemeinsam gebucht werden können, und insgesamt über zehn Betten verfügen. Der Baustart für das Hotel auf dem einstigen Jugendtourist-Areal soll Ende September dieses Jahres erfolgen, am 20. Dezember des nächsten Jahres könnte dann der Probebetrieb beginnen. Mit Elementen amerikanischer Architektur soll die Fassade des Neubaus attraktiv gestaltet werden. Ebenso im amerikanischen Stil möchte Hilpert an der Marina einen Turm für die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft bauen, die im Resort Land Schwielowsee dauerhaft Quartier beziehen könnte. Bisher sorgt auf dem Gelände des künftigen Resorts neben dem Schlosshafen vor allem die neu eröffnete Gaststätte „Ernest“ für Publikumsverkehr. Hilpert räumt ein, dass es dort im Service Anlaufschwierigkeiten gegeben habe. „Wir haben einfach noch nicht mit so vielen Gästen gerechnet, an den Wochenenden waren es bis zu 400“, so der Geschäftsmann. Man habe nun darauf reagiert und zu den bisherigen sechs Mitarbeitern weitere sechs eingestellt. Für den Winterbetrieb soll zudem die Veranda zeitweilig verglast werden. Der Zuspruch für „Ernest“ hat Hilpert ermuntert, künftig weitere touristische Anziehungspunkte im Resort anzubieten. Direkt an der Straße nach Petzow plant er die Ansiedlung einer französischen Bäckerei, einer Galerie für zeitgenössische Kunst sowie einer Filiale der traditionsreichen Kunstgießerei Lauchhammer.

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