Potsdam-Mittelmark: „Ich will es schaffen und kämpfen“
100 Prozent: CDU-Ortsverband Schwielowsee nominierte Kerstin Hoppe zur Bürgermeisterkandidatin
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Schwielowsee - Ein bunter Blumenstrauß für Kerstin Hoppe, aber an den roten Rosen soll sie sich im Bürgermeisterwahlkampf nicht stechen, wird ihr zugerufen. Die Bürgermeisterin von Schwielowsee wurde am Mittwochabend von der Mitgliederversammlung des CDU-Ortsverbandes zur Bürgermeisterkandidatin nominiert. Alle 15 Versammlungsteilnehmer sprachen sich für eine neue Wahlperiode Hoppes aus. FDP-Ortsverbandschefin Barbara Neikes kündigte an, dass auch die Liberalen ihren Wahlkampf unterstützen werden.
CDU-Kreisvorsitzende Saskia Ludwig war dann die erste, die zur Nominierung gratulierte. Im Rückblick sei es richtig gewesen, vor acht Jahren eine politische Quereinsteigerin ins Rennen zu schicken, sagte Ludwig: „Die Gemeinde brauchte diesen frischen Wind, um den Klüngel aufzubrechen und ein bürgernahes Rathaus zu schaffen.“ Sie sei sich nach dem guten Abschneiden von Werner Große in Werder (Havel) sicher, dass die CDU auch bei der Bürgermeisterwahl in Schwielowsee „ein tolles Ergebnis einfährt“, so Ludwig.
Der Ehrenvorsitzende des CDU-Kreisverbands, Wolfgang Hackel, lobte auch Hoppes persönliche Entwicklung der vergangenen Jahre: „Man merkt, dass sie sich ein paar Politiker-Attitüden angenommen haben. Ein paar nette Worte hierher, ein paar nette Worte dorthin – ich meine das durchaus positiv.“
Die Wahl ist auf den 24. Oktober terminiert, als zweiter Kandidat ist Roland Büchner vom Bürgerbündnis Schwielowsee so gut wie gesetzt: Die Nominierungsversammlung des Bürgerbündnis soll am 28. Mai stattfinden. Der CDU-Ortsverband hat derweil bereits einen Spendenaufruf unter dem Motto „Damit Kerstin Hoppe unsere Bürgermeisterin bleibt“ gestartet. CDU-Mitglieder werden in den kommenden Wochen gezielt an Unternehmer und Bürger herantreten und um die Unterstützung bitten, wie es hieß. Hoppes Wahlperiode endet an sich erst im Februar 2010. Mit der frühzeitigen Kandidatur und Wahl wolle sie Gerüchten entgegentreten, dass sie nicht nochmal antrete oder sogar nach Berlin gehe, wie Kerstin Hoppe am Mittwochabend betonte. Zudem sei ihr der Spielraum wichtig für ihre persönliche Lebensplanung.
Hoppe zog eine erfreuliche Bilanz ihrer Amtszeit: Die damals gegründete Gemeinde sei inzwischen deutschlandweit bekannt, die Einwohnerzahl von 9120 auf über 10 000 gestiegen. Die Ziele, die sie zum Bürgermeisterwahl im Jahr 2003 formuliert habe, seien komplett abgehakt, „mal mit dicken und mal mit etwas dünneren Häkchen“. So sei versucht worden, eine „Gemeinde für alle“ zu schaffen. Ins Rathaus sei mit neuen Organisationsstrukturen „ein frischer Wind“ eingezogen. Und auch das Stichwort „Wirtschaft ankurbeln“ sei erfüllt: Dass die Zahl der Gewerbe in siebeneinhalb Jahren von 643 auf über 900 gestiegen ist, sei ein gutes Zeichen. Zwölf Millionen Euro seien in ihrer bisherigen Amtszeit in Schulen und Kitas investiert worden, die Hälfte des gesamten Investitionsetats der vergangenen sieben Jahre.
Hoppe betonte mehrmals, dass die Erfolge nur gemeinsam mit den Bürgern und der Gemeindevertretung möglich gewesen seien. „Wir haben Sachpolitik großgeschrieben und gemeinsam nach Lösungen gesucht“, sagte Hoppe. Im Gemeinderat stellt die CDU/FDP-Fraktion nur 4 der 18 Mandatsträger. Sie habe ihre Funktion in dieser Konstellation als die eines „Motors“ verstanden.
Die Entwicklung der Kitastrukturen, die Fortführung des Dialogs mit den Unternehmen, die Unterstützung der Vereinsarbeit und die weitere Verbesserung der Lebensqualität für die Einwohner von Schwielowsee und ihre Gäste nannte Hoppe als Wahlkampfziele. Das Programm soll in den nächsten Wochen ausgearbeitet werden. Ab September werde der Wahlkampf in den Vordergrund rücken. „Ich will es schaffen und kämpfen“, so Hoppe. Zu den roten Rosen in ihrem Frühlingsstrauß korrigierte sie noch, dass es sich um Ranunkeln handelt.Henry Klix
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