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Potsdam-Mittelmark: IGV bangt um 40 Arbeitsplätze

Fördermittel vom Bund wurden gestrichen

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Fördermittel vom Bund wurden gestrichen Nuthetal - Beim Institut für Getreideverarbeitung in Bergholz-Rehbrücke sind offenbar massiv Arbeitsplätze gefährdet. Hintergrund ist die Streichung von Fördermitteln aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Instituts-Geschäftsführer Peter Kretschmer nahm gestern in Berlin an einer Pressekonferenz des Verbandes Innovativer Unternehmen teil, auf der die Aufhebung dieser Sperre gefordert wurde. Beim IGV sind zurzeit 110 Mitarbeiter beschäftigt. Davon könne er viele nicht halten, wenn in diesem Jahr keine Fördermittel mehr fließen, sagte Kretschmer gestern den PNN und schätzte diese Zahl auf rund 40. Seinem Institut fehle es an Eigenmitteln, um wirtschaftlich zu arbeiten. Nur mit Fördermitteln komme er in die Nähe schwarzer Zahlen. Das InnoWatt-Programm fördert Forschungseinrichtungen in Ostdeutschland. In den vergangenen Jahren hatte das IGV daraus jeweils rund eine Million Euro erhalten. Damit wurde unter anderem im Vorjahr ein Projekt unterstützt, bei dem die Mitarbeiter in Rehbrücke einen Schallschutz auf natürlicher Grundlage entwickelten. Die Technik komme laut Peter Kretschmer zurzeit beim Bau einer Fabrik in Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Vergangene Woche habe er dann erfahren, dass für das laufende Jahr alle Gelder gestrichen seien, so Kretschmer. Dabei seien die beiden Projekte, um die es sich handelt, von Gutachtern als förderfähig eingestuft worden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes sollte ein besonders leichter Werkstoff für die Möbelindustrie geliefert werden, in dem andern Projekt sollte ein mikrowellengestütztes Backverfahren erprobt werden. Diese beiden Forschungsprojekte liegen zunächst auf Eis. Die Potsdamer Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) hat sich gestern in einer Pressemitteilung für das Rehbrücker Institut stark gemacht. Angesichts des erwiesenen Erfolgs von InnoWatt habe sie schon Mitte Juni in einem Brief an Wirtschaftsminister Wolfgang Clement gefordert, die Fördermittel für InnoWatt sofort zu entsperren und das Programm weiterzuführen. Auch ihren Parteichef Franz Müntefering habe sie auf das Problem aufmerksam gemacht und um Unterstützung gebeten. Müntefering habe mitgeteilt, dass er sich für die Entsperrung der Mittel für das Jahr 2005 einsetzen wolle, damit die Forschung im Osten Deutschlands eine Zukunft hat. Volker Eckert

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