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Potsdam-Mittelmark: Im Blütenschnee

Das Baumblütenfest 2007 wird trotz Frühlingskapriolen nicht verschoben

Stand:

Werder - „Die Baumblüte in Werder (Havel) hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Es blühen die Kirschen, Birnen, Pflaumen und Pfirsiche. Und von den Kirschbäumen beginnt bereits der Blütenschnee zur Erde zu fallen.“ Es war ein Artikel aus dem Werderaner Generalanzeiger vom 19. April 1894, den Bürgermeister Werner Große gestern zitierte. Bei der Pressekonferenz zum Baumblütenfest 2007 wollte er bewusst machen: „Werder hat den Klimawandel schon einmal überlebt.“ Auch in diesem Jahr steht die Kirschblüte, um die sich das Traditionsereignis an sich dreht, schon vor dem Abschluss. Das 128. Baumblütenfest wird trotzdem nicht verschoben.

Vom 28. April bis zum 6. Mai erwartet Werder wieder seine Gäste. Die Obstblüte ist es ja nicht allein, die die Anziehungskraft des Spektakels ausmacht: Mit DJ Ötzi (28. April), den Chart-Mädels „Soccx“ (30. April), Frank Zander und der Brandenburger Erfolgsband „The Clogs“ (beide 4. Mai) blüht den Gästen auch anderes. Auf den acht Bühnen werden insgesamt 38 Bands erwartet. 500 Händler und Gastrostände sowie 40 Schausteller werden wieder für Volksfestambiente sorgen. Für den Festumzug am Eröffnungssamstag um 13 Uhr haben sich 60 Gruppen und fünf Spielmannszüge angemeldet, bevor um 14 Uhr auf dem Insel-Marktplatz die noch unbekannte Baumblütenkönigin 2007 dann das Fest eröffnen wird.

Ein Anziehungspunkt wird sicher die Bismarckhöhe. „Schönste Aussicht, bester Blick, Werder hat dich jetzt zurück“, hat Werders Barde Achim Prütz in einer neuen Hymne gedichtet. Im gerade restaurierten Großen Ballsaal wird am 27. April erstmals der Blütenball gefeiert. Die Karten sind längst ausverkauft. Dann hat Antenne Brandenburg hier oben seine Bühne. Der Freundeskreis wird den schönen Aussichtsturm mit Ausstellungen über den Budiker Altenkirch und seinen aufrührerischen Gast, den Dichter Christian Morgenstern, präsentieren. Und fotografische Streifzüge von Otfried Meinert. Auch die Obstbauern werden wieder ihre Höfe öffnen, die Lehniner Chaussee (von der B 1 nach Plötzin) ist für die Fans der Obsthof-Touren längst kein Geheimtipp mehr. Derzeit blühen dort rechts und links auf jeweils 100 Hektar Süßkirschen und Schattenmorellen. Damit der spektakuläre Anblick nicht ganz am Publikum vorbeirauscht, machen einige Obstbauern ab heute schon die Tore auf: Der Stadtgarten von Stefan Lindicke am Hohen Weg, der Obsthof Barth-Remus an der Lehniner Chaussee und Frank Wache auf der Inselstadt (Fischerstraße 58) feiern mit ihren Gästen ein bisschen vor.

Auch 89 Obstweinsorten wurden am Mittwoch beim Obst- und Gartenbauverein schon vorgekostet, um sie den Gästen kredenzen zu können. „Durchweg gute Weine“, wie die amtierende Baumblütenkönigin Nancy Schöning gestern versicherte, der Holunder hat ihr besonders geschmeckt. Nur der Apfelwein hat bei den Werderschen merkwürdigerweise keine Lobby – gibt es nicht! Zu den wichtigsten Sponsoren gehört dann noch die Kindl-Brauerei.

Eine halbe Millionen Gäste werden in der Festwoche wieder erwartet. Immer aufs neue wird an der Logistik und am Sicherheitskonzept des Großereignisses gefeilt. In den Spitzenzeiten sind über 150 Polizeibeamte im Einsatz. Der Takt der Havelbuslinie 631 (Potsdam-Werder) wird auf 30 Minuten verkürzt. Und der Baumblütenexpress der Bahn wird diesmal nicht nur bis Potsdam, sondern bis Wannsee, ab 21 Uhr sogar bis Zoo fahren. Der letzte Zug geht 2.12 Uhr. Noch einen Schoppen länger? Der erste fährt um 4.41 Uhr. Henry Klix

Die PNN werden am Donnerstag, 26. April, in einer Spezialbeilage über alle Details des Festverlaufes berichten.

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