
© es
Potsdam-Mittelmark: Im Eiltempo umgezogen
Wegen Mauerrissen wurde Teltower Kita geräumt. Jetzt sind die 61 Kinder wieder im alten Domizil
Stand:
Teltow - Chaotisch fing es an, geregelt hat es gestern sein Ende gefunden. Als am Montag 61 Kinder wieder in die Kita „Sonnenblume“ im Teltower Musikviertel zurückdurften, staunten sie nicht schlecht. Die Mauerrisse waren nicht mehr da, alles sah anders aus: frisch gestrichene Wände, im Eingangsbereich ein in den Boden eingelassenes Quadrat mit Kisten voller Lego und Bauklötzen und ein großer Bewegungsraum.
Zuvor waren die Kinder im Krippen- und Kindergartenalter für neun Monate provisorisch auf zwei andere Teltower Kitas aufgeteilt worden. Der Grund: Kurzfristig war Anfang diesen Jahres der Flachbau in der Carl-Orff-Straße vom Landesjugendamt geschlossen worden. Wie berichtet hatten sich im Mauerwerk des erst zehn Jahre alten Baus gefährliche Risse gebildet. Das gesamte Gebäude hatte sich gesetzt. Schuld daran war ein nicht geschlossener Ringanker. Der soll eigentlich die Fugen an den Wänden zusammenhalten und sei besonders für spezielle Dachkonstruktion, wie die bei dem Kitabau, erforderlich, so die Leiterin des Kitaeigenbetriebes der Stadt, Solveig Haller. Ein Statiker empfahl damals, das Gebäude zu räumen. An nur einem Wochenende wurde alles aus- und anderenorts wieder eingeräumt. „Die Nachricht von dem schnellen Umzug war erst mal ein Schock“, erinnert sich Kitaleiterin Marlies Bleise. Trotz aller Schwierigkeiten ging der Ortswechsel der Kinder jedoch halbwegs reibungslos vonstatten.
Problemlos verlief auch der Wiedereinzug: Am Freitag wurden Spielzeug und Möbel, die teils in den anderen Kitas, teils in Containern gelagert wurden, wieder zurückgebracht. Am gestrigen Montag gab es für alle Kinder eine Führung durch die neue Kita. Statt Tränen gab es nur erstaunte Gesichter, so die Kitaleiterin. „Besonders die Eltern sind froh, nicht mehr so weite Wege zurücklegen zu müssen.“
Den Kindern habe der Umzug wenig ausgemacht. Sie seien in ihren Gruppen geblieben und hatten die vertraute Erzieherin um sich. „Dass wir woanders waren, haben sie gar nicht so sehr bemerkt“, sagte Erzieherin Kerstin Abdessemed.
Zusätzliche Stützpfeiler seien bei der Reparatur eingebaut worden, um dem Gebäude die nötige Stabilität zu verleihen, erklärte Haller. Insgesamt habe die Reparatur 225 000 Euro gekostet. „Wir haben das Schlechte mit dem Guten verbunden“, so Kitaleiterin Bleise. Mit dem Wiedereinzug konnten die Erzieher die Räume komplett umgestalten.
„Wir haben die Kita jetzt so eingerichtet, dass die Kinder einen großen Bewegungsraum haben.“ Dafür seien Kunst- und Essensbereich zusammengelegt worden. Eine weitere Neuerung: Geheimfächer. Jedes Kind hat eines. „Darin können sie alles verstauen, was sonst gerne mal auf dem Boden rumfliegt.“ Eva Schmid
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: