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Potsdam-Mittelmark: Im Rahmen der Schnecke

Skulptur bereichert Kita-Spiellandschaft

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Teltow - Viereckig und langweilig war der Sandkasten auf dem Spielplatz der evangelischen Kita in Teltow über viele Jahre. Das fiel dem Erzieherteam um Leiterin Dietlind Zimmermann erst richtig auf, als ringsum neue Spielgeräte aufgestellt wurden. Der Buddelkasten, installiert in den 70er Jahren, hatte außer einigen Reparaturen in den letzten Jahren kaum Veränderungen erfahren. Doch seit einigen Tagen hat sich der einst traurige Kasten in eine aufregende Spiellandschaft verwandelt. Eine große Schnecke umrundet jetzt das Terrain und wurde zur gestrigen Einweihung von den Kindern begeistert erobert.

Reiten, hopsen und rutschen – das alles ertrug die steinerne Schneckenskulptur mit freundlicher Gelassenheit. Für die Idee einer begehbaren Kletterskulptur konnte die Berliner Künstlerin Anna Ochmann gewonnen werden. Mit ihren Mosaikplastiken für Schulen und Spielhöfe hat sich Ochmann bereits einen Namen gemacht und schnell waren auch Erzieher und Eltern begeistert, davon ein ähnliches Projekt in der Kita umzusetzen. Rund 7000 Euro kostete der evangelischen Kirchengemeinde die gesamte Umgestaltung des Sandkastens.

Gemeinsam mit den Eltern wurde beraten, welches Tiersymbol am besten in die Umgebung des Spielplatzes passen könnte. Denn in dem Waldumfeld leben eine Menge Vögel, darunter auch ein Käuzchen. Oft können die Kinder Eichhörnchen beobachten und vor dem S-Bahnbau grasten an der Grundstücksgrenze sogar Rehe, die die Kinder vom Fenster aus beobachten konnten. Auch dicke Weinbergschnecken schieben sich manchmal durch das naturnahe Gelände und so fiel die Wahl zugunsten der Schnecke, weil sie auch als Symbol für Ruhe gilt. Später konnten sie beobachten, wie die Künstlerin die Form zuerst grob mit Steinen mauerte und dann so verputzte, dass sie einer Schnecke immer ähnlicher wurde. Am spannendsten war für die Kinder jedoch, dass sie selbst einige Mosaikfliesen aus Ton gestalten konnten. „Die Kinder können ihren Stein immer wieder erkennen und sie wissen, dass etwas von ihnen bei uns bleibt“, sagt Dietlind Zimmermann. Jeden Tag konnten die Kinder zusehen, wie die Künstlerin die Steine wie ein Puzzle zusammensetzte und mit unterschiedlichen Farbtönen Spiralen legte. Fährt die Hand über das Schneckenhaus ertastet sie die unterschiedlichen Strukturen der Fliesen, die von glatt bis körnig reichen. Dazwischen wölbt sich manchmal eine Glasmurmel, die im Sonnenlicht funkelt. An manchen Tagen, so berichtete Anne Ochmann, habe sie weniger als einen Quadratmeter schaffen können. Doch die aufwändige Detailarbeit hat sich gelohnt und zur Einweihung war die Mosaikschnecke von nimmermüden kleinen Entdeckern umlagert. KiG

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