Potsdam-Mittelmark: „Im weißen Rössl“ mit Dagmar Frederic
Mit den Festspielen will Beelitz im Hochsommer viele Gäste locken. Bleiben sie weg, wird es teuer
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Beelitz - Die geplanten Beelitzer Festspiele könnten der Stadt teuer zu stehen kommen. Ab Anfang August soll auf einer Bühne gegenüber des Altstadtspielplatzes die Operette „Im weißen Rössl“ aufgeführt werden. Die bekannte Sängerin und Moderatorin Dagmar Frederic wird in der Hauptrolle als Josepha Vogelhuber, die Wirtin des „Rössls“ auftreten. Die Kabarettistin Andrea Meissner dürfte als das lispelnde Klärchen begeistern. Doch bleiben die Ränge leer, muss die Stadt kräftig drauf zahlen.
Laut einer Machbarkeitsstudie sollen die Festspiele rund 90 000 Euro kosten. Durch Tickets, Fördergelder sowie Sponsoren und Spenden hofft man auf Einnahmen von 54 000 Euro, so dass die Lücke durch einen Zuschuss der Stadt gedeckt werden müsste. Mehrheitlich befürworteten die Stadtverordneten die Festspiele am Montagabend.
Besonders der SPD-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Mathies störte sich indes an den zu erwartenden Kosten. „Wir haben mit dem Museum, der Bibliothek und dem Wasserturm drei Baustellen, die auch Kultur sind.“ Das Geld wäre dort nachhaltiger angelegt, erklärte Mathies.
Bürgermeister Bernhard Knuth verteidigte die Festspiele. Man habe vorsichtig gerechnet: „Wir gehen von einer Auslastung von nur 50 Prozent aus.“ Auf drei Tribünen sollen 549 Sitzplätze eingerichtet werden, falls der Andrang größer werden sollte, können noch bis zu 70 weitere Plätze aufgebaut werden.
Insgesamt fünf Vorstellungen in Zusammenarbeit mit der Uckermärkischen Bühne Schwedt soll es in der Zeit vom 02. bis 14. August geben. Die Eintrittskarten für das Spektakel aus der Feder des Berliner Komponisten Ralph Benatzky sollen zwischen 29 und 49 Euro kosten. Auch der Beelitzer Frauenchor und der Chor des Gymnasiums sind eingebunden.
Das galt jedoch nicht für die Stadtverordneten, mahnte Elke Seidel (GFD). „Wir haben nichts dagegen, wenn Beelitz bekannt wird, aber wir sind nicht offen informiert worden“, so Seidel. Auch bei ihr warb Bürgermeister Knuth um Verständnis. Nach den gescheiterten Gesprächen mit den Ku-Damm-Bühnen sei man erst seit drei Wochen mit Schwedt im Gespräch. Knuth betonte, dass Kultur viele Menschen in die Stadt locken kann und als Marketinginstrument zu verstehen sei. „Wenn wir die Leuchtturmfunktion im Landkreis anstreben, muss die Förderung auf vielen Ebenen erfolgen.“
Der Linken-Politiker Uwe Richter gab zu, anfangs skeptisch gewesen zu sein. „Wir müssen den Bürgermeister was ausprobieren lassen. Es ist ja kein Opernhaus geplant, sonder eine Festwoche“, so Richter. Im Frühherbst soll eine Auswertung erfolgen und darüber entschieden werden, ob die ersten Festspiele auch die letzten waren. Andreas Koska
Andreas Koska
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