Potsdam-Mittelmark: Im Zeichen von Wunderblut und Messias
Ausstellung und Händelsches Chorwerk in der Beelitzer Kirche / Ein Beitrag zu „Himmel auf Erden“
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Ausstellung und Händelsches Chorwerk in der Beelitzer Kirche / Ein Beitrag zu „Himmel auf Erden“ Beelitz - Viele Legenden ranken sich bis heute um die Wunderblutkapelle in der Beelitzer Marienkirche. Neueste Erkenntnisse des Historikers Dieter Hoffmann-Axthelm stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am kommenden Samstag, dem 28. Mai, um 15 Uhr an der Wunderblutkapelle von Bürgermeister Thomas Wardin eröffnet wird. Eingeordnet ist diese Exposition in das Kulturlandjahr 2005 unter dem Motto „Der Himmel auf Erden. 1000 Jahre Christentum in Brandenburg“. Diesem Thema gewidmet ist auch die Aufführung von Georg Friedrich Händels bekanntestem Chorwerk „Der Messias“ mit der Neuen Wilsnacker Kantorei und dem Orchester Camerata Potsdam. Beginn ist ebenfalls am kommenden Samstag um 18 Uhr in der Marienkirche. Für die Gäste besteht auch die Möglichkeit, auf den Kirchturm zu steigen und in das nahe Storchennest zu schauen. Ebenso bieten sich ein Rundgang durch die historische Beelitzer Altstadt sowie ein Besuch in der einzigen noch erhaltenen preußischen Posthalterei an. Die Legende vom Beelitzer Blutwunder wurde bisher auf das Jahr 1247 datiert. Überliefert ist die Geschichte von einem Abendmahlsbrot, das angeblich zu bluten begann, nachdem Juden es einer Magd abgekauft und hinein gestochen hatten. Schnell verbreitete sich die Nachricht von der Wunderkraft der Hostie und zog viele Wallfahrer nach Beelitz. Das Datum 1247 auf einer entsprechenden Urkunde über das Wunderblut hält der Historiker Hoffmann-Axthelm jedoch für eine Fälschung. Zu dieser frühen Zeit hätten sich solche Legenden noch nicht gebildet, betont er. Mehr darüber ist in der Ausstellung zu erfahren. Gäste der Ausstellungseröffnung können sich am Samstag in einem Zelt vor der Kirche mit einer Spargelsuppe stärken. Kräftige Klänge der Kirchenorgel versetzen sie dann in die Zeit um das Jahr 1400, und die Theatergruppe des Sally-Bein-Gymnasiums Beelitz nähert sich mit Szenen der Wallfahrtsgeschichte vor 700 Jahren. Ergänzt wird die Ausstellung mit Leihgaben aus der damaligen Pilgerzeit, die nur wenige Tage zu sehen sind. Die abendliche Aufführung des „ Messias“ von Händel mit dem bekannten „Halleluja“ berichtet von Leiden, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt Christis, vom Sieg des Lebens über den Tod.ldgKarten für die Messias-Aufführung gibt es für 15 Euro im Vorverkauf beim Pfarramt Beelitz, (033204) 42352 oder im Museum „Alte Posthalterei", Tel. (033204) 39155.
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