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Potsdam-Mittelmark: Immobilienpreise sinken weiter

Landkreis stellt Bericht 2004 vor / Viele Zwangsversteigerungen, dramatischer Rückgang bei Gewerbe

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Landkreis stellt Bericht 2004 vor / Viele Zwangsversteigerungen, dramatischer Rückgang bei Gewerbe Potsdam-Mittelmark - Der Immobilienmarkt in Potsdam-Mittelmark ist auch im vorigen Jahr geschrumpft. Mit 3536 Verträgen wurden 54 weniger abgeschlossen als im Jahr davor, dabei ging der Gesamtumsatz von 335 Millionen Euro auf 310 Millionen zurück: ein Minus von über 7 Prozent. Wer plant, sich ein Einfamilienhaus zuzulegen, für den enthält der gestern in Teltow vorgestellte Grundstücksbericht 2004 ermutigende Zahlen. Der durchschnittliche Preis ist um 6 Prozent gesunken. Besonders stark haben dabei die Neubauten nachgegeben. Dagegen haben bei Reihenhäusern und Doppelhaushälften die Preise um 15 und 10 Prozent zugelegt. Allerdings sind hier die Zahlen weniger aussagekräftig, da die Durchschnittswerte auf der Basis von sehr viel weniger Verkäufen gebildet wurden. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind die Zahlen freilich weniger positiv. Der Grundstücksmarkt ist nach Ansicht von Wilk Mroß, Chef des Gutachterausschusses, ein guter Wirtschaftsindikator. Trotzdem sieht er für Potsdam-Mittelmark die Umsätze noch immer auf einem guten Niveau, besonders im berlinnahen Raum. Dabei ist den Gutachtern aufgefallen, dass der Quadratmeterpreis steigt je kleiner das Grundstück. Wer also über 1000 Quadratmeter kauft, sollte verhandeln, das gilt besonders für die berlinfernen Gebiete. Grundsätzlich lässt sich außerdem sagen: Preise, wie sie etwa in der Zeitung inseriert werden, sind nicht in Beton gemeißelt, sondern oft Verhandlungsbasis. Besonders groß ist der Rückgang dagegen im Bereich der Eigentumswohnungen, eine laut Mroß für den Landkreis untypische Wohnform. Dass deren Verkauf trotzdem zwischenzeitlich in die Höhe gegangen ist, liegt auch an der staatlichen Förderung. Doch inzwischen zeige sich die Kehrseite dieser im Grunde richtigen Politik: In vielen Fällen haben Eigentümer die Wohnungen nicht weitervermieten können und sind nun nach Auslauf der Abschreibungsmöglichkeiten nicht mehr in der Lage, die Tilgungsraten an die Bank zu zahlen. Nicht selten die Folge: Zwangsversteigerung. Zwar ist deren Zahl gegenüber 2003 von 180 auf 72 gesunken. Das muss aber noch kein gutes Zeichen sein, denn die Zahl spiegelt nur die erfolgreichen Zwangsversteigerungen wieder. Die übrigen machen noch einmal ein Mehrfaches davon aus. Manche Wohnungen sind nach ein paar Jahren nicht einmal mehr für die Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises an den Mann zu bringen. Mroß“ Einschätzung, dass „der Wille zu kaufen, weiter sinkt“, bestätigt sich in besonderem Maße bei den Gewerbeimmobilien, hier habe es einen dramatischen Rückgang gegeben: von 19,5 Millionen Euro Umsatz auf 3,6 Millionen. Der Gutachterausschuss kommt dadurch in die Verlegenheit, wegen der wenigen Verkäufe kaum Zahlenmaterial liefern zu können. Volker Eckert Der Grundstücksbericht kann unter Telefon (03328) 318313 angefordert werden. Preis: 22,50 Euro.

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