Potsdam-Mittelmark: In Beelitz wird abgerüstet
Fassaden an Rathaus und Kirche fast fertig saniert
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Beelitz - Seit dem Spätsommer haben Baugerüste das Bild des Beelitzer Kirchplatzes geprägt. Damit soll es demnächst vorbei sein: Die Sanierungsarbeiten an den Fassaden des Rathauses stehen kurz vor dem Abschluss. In den vergangenen Monaten haben die Baufirmen hier den Putz erneuert, im Moment laufen noch die Malerarbeiten. Laut Bauamtsleiter Günter Laurich werde das Rathaus, das eigentlich aus zwei Gebäuden besteht, künftig farblich unterteilt sein. Während der vordere Bereich im gewohnten Rot erstrahlt, soll die ehemalige Oberpfarrei in hellem Gelb mit leichtem Grünstich gestaltet werden.
Seit 1563 befindet sich das Rathaus der Beelitzer am heutigen Standort, die Vorgängergebäude des heutigen Verwaltungssitzes brannten mehrmals nieder. Nach 1700 entstand ein Fachwerkhaus, das 1842 rekonstruiert wurde. Ein kleiner hölzerner Turm, der zeitweilig Teil des Gebäudes war, musste bereits Ende des 18. Jahrhunderts abgerissen werden. Um 1930 wurde die ehemalige Oberpfarrei per Wanddruchbruch angegliedert. Mitte der 1990er Jahre hatte es umfangreiche Bauarbeiten am Rathaus gegeben. Im Rahmen der Altstadtsanierung sind hier das Dach inklusive Dachstuhl, die Regenleitungen und sämtliche Fenster erneuert worden. Gut eine Million Euro sind damals aus der Städtebauförderung investiert worden, „allein die neuen Fenster haben 250 000 Euro gekostet“, so Günter Laurich. Die Stadt zahlte damals insgesamt nur 20 Prozent, der Rest kam von Land und Bund. Allerdings konnte zu jenem Zeitpunkt der Putz noch nicht erneuert werden, so dass 70 Prozent der Wände noch bis vor kurzem mit altem DDR-Streuputz bedeckt waren. Der ist jetzt erneuert worden. Kosten des Projektes: 120 000 Euro, von denen die Stadt abermals nur ein Fünftel zahlen muss. Spätestens bis Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Parallel zu den Sanierungsarbeiten am Rathaus wird seit August auch an der Stadtpfarrkirche Hand angelegt. Risse an der Fassade sind geschlossen und Fugen ausgebessert worden, auch hier sollen die Arbeiten bis Jahresende abgeschlossen sein. Zudem wurde der Sockel an einzelnen Stellen freigelegt, da immer wieder Wasser über die Grundmauern ins Gebäudeinnere gelangt war. Ein Gutachten, das von der Kirchengemeinde in Auftrag gegeben worden war, sieht die Ursache in der Erhöhung des Kirchplatzes nach der Wende. Die Ziegelsteine des nun unterirdischen Sockels werden zurzeit versiegelt. Die Gesamtkosten von 280 000 Euro teilen sich Stadt, Landeskirche und evangelische Kirchengemeinde. Knapp die Hälfte des Geldes kommt aus der Städtebauförderung. Thomas Lähns
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