Potsdam-Mittelmark: Initialzündung aus der Mittelmark
Leitbild-Entwurf für Havelland-Fläming vorgestellt / Rehbrücke soll Innovationszentrum bekommen
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Potsdam - Mittelmark - In Zusammenarbeit mit dem Institut für Getreideforschung soll in Bergholz-Rehbrücke ein Innovationszentrum für Existenzgründer entstehen, die mit nachwachsenden Rohstoffen forschen. Das erklärte der mittelmärkische Landrat Lothar Koch (SPD) gestern bei einem Pressegespräch in Teltow. Bei der Vorstellung eines Leitbild-Entwurfes für die Entwicklung der Region Havelland-Fläming sagte Koch, dass Gespräche in dieser Richtung vielversprechend seien. Das Innovationszentrum soll junge Wissenschaftler unter anderem durch günstige Mieten und Bereitstellung teurer Gerätschaften unterstützen. Damit sollen die Wissenschaftler in der Region gehalten werden, da ein Schwerpunkt des Leitbild-Entwurfes mit „Wissen und Innovation“ auf der Förderung der Wissenschaft im Havelland-Fläming liege.
Neben „Wissen und Innovation“ umfasst der Leitbild-Entwurf vier weitere Schwerpunkte, die von der Regionalen Planungsgemeinschaft unter Vorsitz von Landrat Koch entwickelt wurden. „Regieren und Herrschaft“ umfasst die Geschichte der Region als „Stätte bedeutender Machtzentren und Standorte ziviler Verwaltung“. Unter „Glanz und Präsentation“ sollen alte Kirchen und Verwaltungsbauten als „Bühne für die Präsentation der Macht“ verstärkt ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt werden. „Partnerschaften und Bündnisse“ sollen die Geschichte der historischen Beziehungen verdeutlichen, die der Region zu einer „europäische Spitzenstellung“ verhalfen. Der Schwerpunkt „Gartenlandschaften und Recamiere“ (ein Sofa ohne Rückenlehne) präsentiert die natürlichen Stärken im Havelland-Fläming, die sich als „ die Sonnenseite und der Garten Berlins“ verstehen. Wie Koch erklärte, soll dieser Leitbild-Entwurf dazu beitragen, Havelland-Fläming endlich als Hauptstadtregion zu etablieren. Hierfür sei es unabdingbar, dass es zu einer Fusion von Berlin und Brandenburg komme. Koch sagte selbstbewusst, dass aus dem Mittelmärkischen die „Initialzündung“ für diese Fusion kommen müsse. Zu lange schon sei über dieses Thema erfolglos diskutiert worden. Nach dem Scheitern der Volksabstimmung über eine Fusion beider Länder im Jahr 1996, sei vielen nun klar geworden, dass es nur eine gemeinsame Zukunft geben kann. Hier sei es aber vor allem wichtig, dass alle Landkreise aus Brandenburg zusammenarbeiten und nicht, wie so oft schon befürchtet, sich das Geschehen auf das Zentrum konzentriert und die Randregionen unbeachtet weiter ins Abseits geraten.
Wie Koch erklärte, seien die Alleinstellungsmerkmale einer Region ausschlaggebend für den Erfolg eines künftigen Leitbildes. „Wir haben versucht, diese Alleinstellungsmerkmale für das Havelland-Fläming in den fünf Schwerpunkten zusammenzufassen“, so Koch. Nun sei es wichtig, in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Besonderheiten der Region Havelland-Fläming zu wecken, so Koch. „Das muss schon in der Schule beginnen, denn viele Kinder wissen kaum oder gar nichts über die Geschichte ihrer Heimat.“ Der Leitbild-Entwurf werde nun im Internet unter www.havelland-flaeming.de vorgestellt. Hier könne jeder Bürger sich genau informieren aber auch eigene Anmerkungen anbringen. „Wir wollen die Menschen der Region an diesem Prozess der Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes aktiv teilnehmen lassen“, sagte Koch. Dirk Becker
Dirk Becker
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