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Fehlt nur die Klingel. Haacke-Technikchef Hoffmann steht vor der Tür.

© M. Matern

Potsdam-Mittelmark: „Innerhalb eines Tages regendicht aufgebaut“

Die Fertighaus-Firma Haacke aus Werder ist für den IHK-Preis in der Kategorie Nachhaltigkeit nominiert

Von Matthias Matern

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Neu Plötzin - Ein Paar Fenster und Türen, einige Kabel und Klinkersteine – ansonsten nur Holz. Bis zu 40 Qubikmeter Holz stecken in den energieeffizienten Fertighäusern der Firma Haacke Haus aus dem Werderaner Ortsteil Neu Plötzin. „Vorwiegend verwenden wir Fichte. Alles stammt aus deutschen Wäldern“, sagt Thomas Hoffmann, Technischer Leiter bei Haacke. Verbaut werde ausschließlich unbehandeltes Holz. Überhaupt setzt das Unternehmen nach eigenen Angaben auf eine möglichst umwelt- und ressourcenschonende Produktion. Der Fuhrpark bestehe zu 80 Prozent aus verbrauchsarmen Dieselfahrzeugen mit Blue-Motion-Technologie, der gesamte Strombedarf werde ausschließlich aus Wasserkraft gedeckt, erzählt Hoffmann. Kommenden Mittwoch könnte sich die Unternehmenspolitik für Haacke in besonderer Weise auszahlen. Zum vierten Mal wird dann in Potsdam der Unternehmenspreis CAI der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) vergeben. Die Häuslebauer aus Werder sind in der Kategorie Nachhaltigkeit nominiert.

Allerdings ist die Konkurrenz groß. 86 Bewerbungen um den IHK-Preis sind in diesem Jahr eingegangen, davon 20 zum Thema Nachhaltigkeit, der Kammer zufolge deutlich mehr als früher. Nominiert wurden neben Haacke noch das IGV Institut für Getreideverarbeitung in Nuthetal und die Projektwerkstatt, Gesellschaft für kreative Ökonomie, aus Potsdam. „Die Nominierung bedeutet uns sehr viel. Wir wollen das Thema in den kommenden Jahren noch weiter ausbauen“, meint Haacke-Technikchef Hoffmann. Für die Branche sei dies der Weg in die Zukunft. Langfristig, so glaubt er, könnte der ökologische Fußabdruck eines Hauses ein noch wichtigeres Kriterium bei der Bankenfinanzierung werden. Bereits jetzt spiele die Öko-Bilanz etwa für die Vergabe von Fördermitteln eine wichtige Rolle. Da fühlt sich Haacke gut aufgestellt: „Alle Häuser, die unsere Fertigung verlassen, sind mindestens 30 Prozent besser gedämmt, als es die geltende Energiesparverordnung fordert“, behauptet Thomas Hoffmann.

Derzeit beschäftigt Haacke 163 Mitarbeiter, davon die meisten in Werder. Der Stammsitz aber ist im niedersächsischen Celle. Dort wurde die Firma 1879 von Albert Haacke gegründet. Haacke, damals Senator der Stadt, verkaufte zuerst nur Dämmstoffe für Dampfmaschinen. Ende der 1950er entwickelte die Firma dann eine Klinkerfassade mit Isolierwirkung und stieg in das Fertighausgeschäft ein. Mittlerweile wird das Familienunternehmen in der vierten Generation geführt.

In Neu Plötzin ist die Firma seit 1992. „Die Inhaber wollten damals unbedingt wieder nach Ostdeutschland. Schon vor dem Krieg hatte Haacke dort mehrere Vertriebsstandorte“, berichtet Hoffmann. Insgesmat 22 Millionen Euro investierten die Niedersachsen auf einem rund 70 000 Quadratmeter großen Grundstück neben der Auffahrt zum Berliner Ring. Neben dem Fertigungsgebäude entstand ein Musterhauspark. Demnächst solle zudem noch ein neues Verwaltungsgebäude entstehen, kündigt der Technikchef an.

Seit 2009 produziert Haacke ausschließlich in Brandenburg. Rund zwei bis drei Häuser würden pro Woche gebaut, schätzt Thomas Hoffmann. Noch schneller geht der Zusammenbau der Einzelteile vor Ort. Fenster, Türen und sogar die Wasseranschlüsse für den Gartenschlauch sind in die Elemente bereits integriert. „Das Gebäude steht regendicht innerhalb eines Tages“, verspricht der Technische Leiter. Matthias Matern

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