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Potsdam-Mittelmark: Ins Leere gesprochen

Regionalkonferenz Wassertourismus in Caputh

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Schwielowsee · Caputh - Auf dem Buffet blieb eine Menge liegen am Dienstagnachmittag. Die Messe „Boot Berlin“ hatte ins Strandbad Caputh eingeladen, um über Probleme des Wassertourismus’ ins Gespräch zu kommen, wegen der kurzfristigen Ankündigung war die Zahl der Besucher kaum größer als die der Referenten. Auch eine halbe Stunde warten half nicht, und nach sieben „Impulsreferaten“ blieb nach zweieinhalb Stunden auch keine Zeit zur Diskussion, zu der durch die Redebeiträge angeregt werden sollte. Von Touristikmanagern ist mehr zu erwarten.

Dabei ist die Idee nicht von der Hand zu weisen: Die Boot Berlin als größte Bootsmesse Ostdeutschlands will Plattform sein für Themen, die Wassersportlern unter den Nägeln brennen. Nach fünf Regionalkonferenzen in den Neuen Ländern fand die letzte in Caputh statt – am größten europäischem Binnenwasserrevier: 2000 Kilometer Wasserstraßen in Berlin-Brandenburg, in Mecklenburg-Vorpommern kommen 1600 Kilometer hinzu, wie es hieß. Das besser zu vermarkten sei eine Aufgabe, der man sich gemeinsam – über kommunale und Landesgrenzen hinweg – stellen müsse, wie Barbara Nitsche von der IHK Potsdam erklärte.

Zahlreiche Initiativen sind durch die IHK angeschoben worden: Frank Ringel vom Yachthafen Töplitz benannte die in Werder initiierte Arbeitsgemeinschaft, die Havelanrainer von Potsdam bis Rathenow ins Boot holen möchte. Als Vize des Wirtschaftsverbands Wassersport sprach Ringel von Stärken des Reviers, aber auch von Schwächen: Zum Beispiel die Charterscheinfreiheit, von der die Havel zwischen Ketzin und Brandenburg ausgeschlossen ist. Auch die Führerscheinfreiheit für Boote bis 5 PS höre zum Beispiel in Berlin-Mitte auf. Auf Bootsmessen seien Charteranbieter von hier im Vergleich zu Holland tatsächlich kaum präsent, wie Boot Berlin-Geschäftsführer Matthias Bähr erklärte. Dabei sind die wirtschaftlichen Chancen gewaltig.

Probleme, die aus der Perspektive von Jan Fischer von der SG Segeln Potsdam anders aussehen: Verständnis und Rücksichtnahme auf Segler ist von Bootsanfängern wohl nicht immer zu erwarten. Michael Scholz, Chef des Wasser- und Schifffahrtsamt Brandenburg, sprach davon, dass vor allem enge gefährliche Güterstrecken von der Führerscheinfreiheit ausgenommen sind – und auch bleiben. Viel Diskussionsbedarf, doch der Tagungsraum war nur bis 18 Uhr gemietet. hkx

Die Ergebnisse der sechs Regionalkonferenzen werden bei der Schlusskonferenz während der Boot & Fun Berlin (23. bis 26. November) diskutiert.

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